Die Gondel gibt es nicht mehr!
Restaurant 44 im Swissôtel
Augsburger Strasse 44
10789 Berlin-Charlottenburg
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Seit Wochen wollte ich die Gondel oben auf der Terrasse vor dem Restaurant 44 des Swissôtel besuchen. Hoch hinauf zum Matterhorn ist sie einst gefahren und steht nun bereits den dritten Winter mit Blick auf den Ku’damm zum Beisammensein in kleinster Runde bei Käsefondue oder anderer Schweizer Spezialitäten bereit. Gut gebucht, wie dieser Ort ist, war es jedoch gar nicht so einfach eine Reservierung zu bekommen. Nun war es endlich soweit.
Und so geht es hinauf in den ersten Stock. Durch das Restaurant hindurch auf die Terrasse und dann mit wenigen Schritten an unser eigentliches Ziel. Der fröhliche Herr aus dem Service schließt die Türen und wir machen es uns erst einmal gemütlich. Draußen ist es kalt und regnerisch. ‚Herinnen’ sitzen wir auf echten Lammfellen und in Schweizer Militärdecken gehüllt an einem gemütlichen Holztisch. Leise Musik. Mildes Licht. Trotz einer kleinen Heizung ist es etwas frisch und eine warme Jacke sollte man gerne im Gepäck haben. Aber das macht es ja nur um so authentischer.
Wir studieren die Karte: acht verschiedene Käsefondues stehen zur Auswahl, die der Schweizer Küchenchef André Egger eigens zusammen gestellt hat. Darunter so klanghafte Kompositionen wie beispielsweise „Würzig-fruchtig“ mit Cheddar, Butterkäse, kräftigem Stilton, abgeschmeckt mit aromatischem Portwein. Getunkt wird mit Nussbrot, Sellerie und Birne. Oder auch „Fein-würzig“ mit dreierlei Ziegenkäse und Sekt verfeinert. Getunkt wird hier mit kräftigem französischem Bauernbrot, Feigen und gebratenen Apfelstücken. Dazu wird Honig oder Ahornsirup gereicht.
Unsere kleine Gruppe – mehr als vier Personen finden in der Gondel übrigens keinen Platz – entscheidet sich für „Kräuter-aromatisch“ auf Basis von Greyerzer und Appenzeller, abgeschmeckt mit Basilikum, Petersilie, Zitronenthymian, grünem Pfeffer und Grappa. Dazu gibt es Blumenkohl, Brokkoli, Paprika, Champignons und Weißbrot. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie Käsefondue gegessen habe und bin erstaunt, wieviel leichter als befürchtet, dieses Schweizer Nationalgericht ist.
Das Brot bleibt nahezu vollständig zurück, doch das Gemüse verschwindet nach und nach, in die würzige Käsecreme getaucht, in unseren hungrigen Mägen. Was für ein geselliger Abend! Mir schmeckt es jedenfalls vorzüglich und das Ambiente tut sein Übriges. Wie wir erfahren, hat sich auch schon der eine oder andere Promi hierher verirrt. Kein Wunder, denn unbeobachteter und intimer kann man an einem öffentlichen Ort wohl kaum sein. Eigentlich fehlen nur noch die Skianzüge. Das werde ich bei unserem nächsten Besuch als Dresscode vorgeben.
Ende März wird die Gondel allerdings in einer spektakulären Aktion mit einem Kran vom Dach gehievt und in der Tiefgarage des Hotels geparkt. Dort steht sie den Sommer über und wartet auf die nächste Skisaison. Wer also nicht so lange warten möchte, der sollte jetzt ganz bald noch reservieren. Während der übrigen Monate kann ich, nebenbei bemerkt, das unmittelbar gegenüber gelegene Le Faubourg auch sehr empfehlen...