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Qaf Modernes arabisches Theater im Literaturhaus

Dienstag, 21. Januar 2020
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Adresse

Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23
10719 Berlin-Charlottenburg
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+49 30 887 28 60
.www.literaturhaus-berlin.de

Qaf ist der 21. Buchstabe des arabischen Alphabets und die erste Silbe des Wortes Lesen. Zugleich bezeichnet es den Übergang zwischen Süß- und Salzwasser. Eine Melange an Verschiedenheiten an einem Ort. Und so sind auch die szenischen Lesungen dieser sechsteiligen Reihe im Literaturhaus Berlin gestaltet. Wir haben uns das Stück "Zelltod" von der jungen Dramatikerin Wadiaa Ferzly angesehen, unter der Regie von Anis Hamdoun und die Zukunft des interkulturellen Theaters.

Die Schauspieler befinden sich in der Mitte des Großen Saals. Sie sind von Zuschauern umringt, die an beiden Seiten des Raumes sitzen. Die szenische Lesung, wie alle, die noch folgen werden, wird zur Hälfte von deutschen Schauspielern in deutscher Übersetzung und zur anderen Hälfte von arabischsprachigen Schauspielern im arabischen Original dargestellt. Deshalb wird jede Dramenfigur, die in beiden Teilen vorkommt, von zwei Schauspielern gemimt.

Damit keinem Zuschauer die intensiven Dialoge entgehen, wird die jeweils andere Sprache mit einem Projektor an beide Wände geworfen. Die Schauspieler verkörpern Ihre Rollen sehr intensiv, während das Stück auf arabisch und deutsch simultan übersetzt und übertitelt wird.

Und so versteht jeder, was gerade passiert: eine syrische Familie steht vor der Frage, "wie sie nach persönlichen und materiellen Verlusten und ihrer Hilflosigkeit gegenüber ihrer individuellen und der kollektiven Tragödie ihr Leben von Grund auf neu beginnen soll." 

Die Qaf-Reihe wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa finanziert. Initiiert wurde sie von der Kunst- und Kulturinstitution Barzakh, die 2018 vom syrischen Kulturmanager und Produzenten Ghassan Hammash gegründet wurde. Er wolle arabischen KünstlerInnen eine Plattform geben und dem deutschen und europäischen Publikum die zeitgenössische arabische Kultur näherbringen.

Denn Kunst ist immer auch Empowerment für die Einen und Bereicherung für die Anderen. "Viele sehen bei geflüchteten Menschen immer nur die Flucht im Vordergrund.", so Ghassan Hammash. "Ich möchte mit meinem Projekt zeigen, dass diese Menschen eine aktive und vielfältige Kulturszene mitbringen und so den Blickwinkel auf Geflüchtete ändern."

Die ausgewählten zeitgenössischen Theaterstücke junger arabischsprachiger AutorInnen thematisieren die Hoffnungen und Enttäuschungen auf politische und damit auch gesellschaftlich-kulturelle Umbrüche, die mit dem Arabischen Frühling 2011 aufkamen. – Die szenischen Lesungen finden noch fünf Mal bis Juni diesen Jahres im Literaturhaus Berlin statt.

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