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Hoa Rong Von Karpfen, Drachen und der Küche der Sapa

Dienstag, 06. September 2022
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 11:30-23 Uhr
Samstag und Sonntag 12-23:30 Uhr

Adresse

Hoa Rong
Georgenstraße 25
10117 Berlin-Mitte
.Anfahrt planen

Kontakt


030 43666683
.www.hoa-rong.com

Preisniveau

Wer an die Berliner Friedrichsstraße denkt, denkt sicher an vieles, aber nicht an Ruhe und Entspannung, schließlich ist sie eine der belebtesten Straßen Berlins, insbesondere in der Umgebung des gleichnamigen Bahnhofs. Genau hier jedoch, in der Georgenstraße, befindet sich seit Juni 2022 das Hoa Rong, ein edles, vietnamesisches Restaurant, in dessen wunderbarem Garten man sich komplett vom Großstadttrubel zurückziehen kann.

Ein elegant geschwungener, in warmen Orange- und Brauntönen gehaltener Raum, über dessen gesamte Decke sich ein plastisch hervorgehobener Drache schlängelt ist der erste Hingucker. Der Drachen kommt nicht von ungefähr: Benannt ist das Hoa Rong nach einer vietnamesischen Legende, in der ein Karpfen mit all seiner Kraft vom Wasser in den Himmel springt und sich in einen Drachen verwandelt.

Zur feierlichen Eröffnung wurde das Restaurant ebenfalls mit einem Drachentanz gesegnet, nicht zu verwechseln mit dem Löwentanz: Ein seltenes Schauspiel. Während also bereits das Innere des Hoa Rongs mit seinem originellen Dekor zur Spiritualität anregt, so tut es die ausladende Terrasse erst recht. Auf hübschen Holzmöbeln, die wie in einer Pagode auf verschiedenen Ebenen,verteilt sind, sitzt man umgeben von Grün sehr angenehm.

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Hier im Innenhof merkt man kaum etwas vom Lärm der nahen Friedrichsstraße. Stattdessen lauscht man dem Plätschern des Wassers im länglichen Fischteich, der sich, von Wasserpflanzen durchzogen, zwischen und teilweise unter den Sitzbereichen durchzieht. Entworfen hat das Ganze Konzeptkünstler Huy Thong Tran Mai, der schon diverse Berliner Restaurants wie das Oukan oder das Ryong mitgestaltet hat, die sich auf leichte, gesunde, vegetarisch-vegane Küche konzentrieren.

Mit seinem Hintergrund des Mode- und Bühnendesigns ist er hierbei verantwortlich für die Architektur der geschmackvoll eingerichteten Restaurants, berät aber auch hinsichtlich der Auswahl der vegetarischen und veganen Gerichte. Und von jenen stellt uns das Team bei unserem Besuch eine wunderbare Selektion zusammen. Womit wir allerdings nicht rechnen, ist die große Bandbreite, die uns aufgetischt wird.

Wir dürfen eine Vielzahl an Vor- und Hauptspeisen kosten, hauptsächlich vegetarisch und vegan. Wie schon erwähnt, ist dies die Spezialität Huy Thongs. Seine Kindheit hat er in einem buddhistischen Kloster verbracht und ist dementsprechend erfahren in authentischer, veganer Küche und deren Tricks und Kniffe. Zwar stehen im Hoa Rong durchaus auch Fleisch und Fischgerichte auf der Karte, doch gibt vor allem die tierfreie Küche den besonderen Kick.

Wo fängt man da an? Gemäß einer Esskultur des Teilens kommen die Gerichte relativ zeitgleich und nicht brav nacheinander. Da sind zunächst die mit Pilzen, Tofu und Tapioka gefüllten Okraschoten. Das allererste Gericht und sofort ein Favorit, so zart und voller Geschmack ist es. Besonders ist auch das verzauberte Ei, ein gedämpftes Ei am Spieß. Vielleicht nicht jedermanns Fall, aber definitiv spannend zu kosten. Als großer Pilzliebhaber freue ich mich besonders über den lauwarmen Pilzsalat mit Buchenpilz und Silberohr, deren verschiedene Texturen wunderbar miteinander harmonieren.

Die Namen der Gerichte im Hoa Rong lesen sich spirituell und naturverbunden. Die Küche ist stark von der vietnamesischen Bergregion Sapa und der dort heimischen, gleichnamigen ethnischen Minderheit inspiriert, der das Team hier Visibilität geben möchte. Auch hier kommt Huy Thong ins Spiel, der sich im Detail mit der Küche der Sapa auseinandergesetzt hat und mit drei in Berlin ansässigen Beraterinnen aus diesem Volk zusammenarbeitet.

In der Küche der Sapa wird viel mit den Zutaten des Waldes gearbeitet. So auch beim Signature-Dish „Legende des Karpfens“, bei dem nicht etwa ein echter Karpfen auf dem Teller landet, sondern eine karpfenförmige Dinkel- und Buchweizenwaffel, gefüllt mit Salat (wahlweise auch Huhn), gebettet auf Pilzen, die bereits im oben genannten Salat begeistern.

Ob Tofu auf rotem Klebreis, gebackene Klebreisbällchen oder eine äußerst zarte Ente, wir probieren viel, zu viel, um alles aufzulisten. Besonders begeistert uns aber noch ein kleines Gericht, welches zwar mit den Hauptgängen serviert wird, durchaus aber als Dessert durchgehen kann. Auf kleinen Teigschälchen liegen vegane Garnelen, mit einer leichten Creme und ein paar Kräutern, welche zusammen eine wunderbare, an Pfannkuchen erinnernde Süße entwickeln.

Als wir angekommen sind, war es noch früh am Abend, inzwischen ist es dunkel und die Pagoden und Tische der Terrasse sind angenehm beleuchtet. Wir sind glücklich und gesättigt, aber trotz der Menge durch die Leichtigkeit vietnamesischer Küche nicht zu voll. Im Gespräch mit Huy Thong lassen wir bei einem letzten Cocktail den Abend ausklingen und verlassen dann das Hoa Rong mit wohligen Gefühlen und dem Wunsch mehr von den Geheimnissen Vietnams zu entdecken.      

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