Restaurants
Menü
Dienstag bis Donnerstag 18.30-23 Uhr
Freitag + Samstag 17-23 Uhr
Cookies Cream
Behrenstraße 55
10117 Berlin-Mitte
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Das von Cookie alias Heinz Gindullis 2007 eröffnete und seit 2018 kontinuierlich mit einem Michelin-Stern prämierte Restaurant Cookies Cream ist aus der Berliner Gastronomie-Szene kaum mehr wegzudenken. Als erstes rein vegetarisches Sterne-Restaurant der Stadt ist es bis heute weit über Berlins Grenzen hinaus bekannt und zieht viel internationales Publikum an. Chefkoch ist seit zwei Jahren Nicholas Hahn.
Das avantgardistische Ambiente des Cookies Cream erinnert noch immer an die Anfänge von Cookie als namhafter Clubbetreiber. Vor der Eröffnung seines ersten Restaurants organisierte er zudem die ersten Secret Dinner der Stadt. Rein kam nur, wer das entsprechende Codewort kannte. Bis zum Restaurant war der Weg dann nicht mehr weit. Über 15 Jahre war Stephan Hentschel Küchenchef und bewies, wie vielseitig Gemüse ist.
2023 übernahm Nicholas Hahn seinen Posten und zaubert seither weiter. Gemeinsam mit einem hervorragenden Team. Neben den zweimal im Jahr wechselnden Menüs gibt es heute auch eine extrem spannende alkoholfreie Getränkebegleitung, die zum Teil, im wahrsten Sinn des Wortes, auch in die alkoholische Begleitung einfließt. Serviert wird von einem jungen, dynamischen Team, das mit Begeisterung am Gast ist und ebenso kompetent wie locker agiert.
Das hervorragende Brot von Domberger wird anstelle von Butter mit einem sehr feinen veganen Aufstrich aus Sheabutter, Kokos und Petersilienöl serviert. Dazu ein alkoholfreier Negroni und ein ebensolcher Rieslingsekt. Sieben Gänge warten auf uns. Wir starten mit Gurke. Sie ist zu einem Zopf geflochten und in Reisessig mariniert. Dazu gibt es Gurkenwasser mit Zitronenverbene (frisch vom eigenen Bauern) und eine Mandel-Meerettich-Creme sowie einen Nori-Chip. Mit Tonburi, dem sogenannten Kaviar des Feldes, wird dieser Gang zu einem grandiosen Start. Optisch wie geschmacklich.
Mit viel Umami wartet dann die Paprika auf. „Mittlerweile ein Klassiker“, bemerkt der Service. Der Gang ist schon seit über einem Jahr im Menü, geht aber im Oktober von der Karte. Die Idee eines Gemüses in verschiedenen Formen und Texturen geht wunderbar auf: 48 Stunden dehydrierte Paprika als Tatar, Spitzpaprika als Sorbet. Chip und Pulver aus den Häuten der Paprika. Mit Jalapeno und Zitronengras verfeinerte Essenz. – Ein Aufwand, der sich lohnt!
Ganz besonders begeistert uns später die Zucchini: Einmal roh mariniert, einmal zur Rose gedreht und mit Olivenöl, grünem Pfeffer und Zitronenzeste mariniert. Die Blüte der Zucchini ist mit Ratatouille gefüllt. Dazu gibt es eine Brokkoli-Creme und Beurre blanc mit grünem Pfeffer. Kapuzinerkresse, Amaranth und Knoblauchblüte bringt alles harmonisch zusammen. Wirklich großartig!
Für Liebhaber von Aromagemüse dürfte der Sellerie ein weiteres Highlight sein. Unter einer Macadamiaglasur und schwarzem Sesam serviert, wirkt er wie eine Praline. Dazu serviert Nicholas Hahn eine exzellente Macadamiasoße mit Kaffee-Chili-Tropfen, geräuchertes Selleriepüree, einen Chip aus gepresstem Sellerie sowie ein Chutney aus Blutorange und Yuzu nebst Zitronenschalencreme. – Fantastisch!
Nicht unerwähnt möchten wir den 6. Gang lassen: Zappho, eine Kürbisart, die aussieht wie eine gigantische Erbse, die sich geschmacklich jedoch zwischen Zucchini und Erbse bewegt. Das Fruchtfleisch ist in Barbecuesoße leicht mariniert und auf Holzkohle angegrillt, dazu gibt es Schnittlauch-Kartoffel-Stampf sowie eingelegte Zwiebeln und Frühlingszwiebeln sowie dehydrierten Kombu und Bergkoriander. Die Chilisoße ist mit Annatto-Samen verfeinert, was ihr eine fruchtig-florale Schärfe gibt, die man von einer normalen Chili sonst nicht kennt.
Die Getränke sind ebenfalls aufwendig zubereitet und ergänzen das Menü perfekt. So auch zum Finale. Die Kirsche kommt, wie so vieles im Cookies Cream, vom eigenen Bauern. Mariniert in Tonkabohnen und in Melange noir. Genial kombiniert mit Shiso-Pflaumen-Sud, einer traumhaften Pistaziencreme, knackigen kandierten Pistazien und einem Orangentagetes-Eis, an das wir noch lange zurückdenken werden.
Auch nach all den Jahren ist das Cookies Cream einfach ein herausragender Ort. Wenn Sie länger nicht dort waren: Hingehen!
