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Glasswing Ein kulinarischer Schmetterling ist gelandet

Dienstag, 26. September 2023
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Montag 7-11 Uhr
Dienstag bis Samstag 7-11 Uhr und 18-23 Uhr
Sonntag 7-11 Uhr

Adresse

Glasswing Restaurant
Kärntner Ring 8
1010 Wien-1. Bezirk
.Anfahrt planen

Kontakt

...
+43 1 2212212
.www.glasswing-restaurant.com

Gut zu wissen

 Barrierefrei

Lange wurde es erwartet, im Frühjahr 2023 war es endlich soweit: Das Luxushotel The Amauris öffnete seine Pforten an der Wiener Ringstraße. Glücklicherweise muss man kein Hotelgast sein, um in den Genuss von Alexandru Simons Kreationen zu kommen. Der junge Küchenchef des angeschlossenen Restaurants Glasswing – benannt nach dem gleichnamigen Schmetterling mit durchsichtigen Flügen – mixt Regionales mit Delikatessen aus unseren Nachbarländern. Mal klassisch, mal ausgefallen, immer überraschend.

Die Liebe zum Detail, der Spaß am Spiel mit Konventionen, zeigt sich schon am eingedeckten Tisch: Wie tanzende Skulpturen ragen die Brotmesser in die Luft. Einer kleiner, im Griff verbauter Magnet, macht’s möglich. Knapp zwei Jahre hat die Renovierung des prachtvollen Ringstraßenbaus zum Luxushotel The Amauris gedauert, in dessen Erdgeschoss sich das Restaurant Glasswing befindet. Fast genauso lange tüftelte Küchenchef Alexandru Simon am kulinarischen Konzept.

Mit Anfang 30 hat er bereits eine beachtliche Karriere  hingelegt, hat in namhaften Restaurants im ganzen Land gekocht, es auf Platz 23 der besten Köche Österreichs geschafft und die diesjährige Wahl zum „Newcomer des Jahres“ gewonnen. Dennoch wirkt er bescheiden und strahlt, als er von den eineinhalbjährigen Vorbereitungen  erzählt, von der Suche nach den besten Zutaten: Königskrabben und Jakobsmuscheln, Wagyu und Trüffel, Pilze aus den österreichischen Wäldern und Tomaten von Weinbauer Michael Andert aus dem Burgenland.

Daraus kreiert Alexandru Simon mit seinem Team ein wechselndes siebengängiges Menü. Daneben gibt es eine gleichbleibende Karte, die ebenfalls das Beste vom Besten auffährt: Österreichischen Kaviar, Donaulamm, Saisonales aus dem heimischen Gemüsegarten. Sein Liebling an diesem Spätsommerabend: Gang drei, die Pilztartelette. „Inspiriert von einem Waldspaziergang, bei dem man immer wieder Neues entdeckt. Das wollte ich mit den verschiedenen Schichten nachstellen.“

Die Küche des Glasswing ist komplett einsehbar. Geschmeidig wie ein Uhrwerk, fast wortlos, werkeln Alexandru Simon und seine Küchencrew. Auch für einen kurzen Plausch mit den Gästen nimmt sich der Küchenchef Zeit. Während wir noch die Einrichtung bestaunen und am Aperitif nippen, einem cremigen Rosé-Champagner, stehen schon die ersten Grüße aus der Küche auf dem Tisch.

Kleine Kunstwerke, fast zu schön zum Essen, stehlen sie der ebenso kunstvollen Einrichtung die Schau. Gestaltet wurde das Lokal vom kroatischen Designer Nikola Arambasic, der auch für die Ausgestaltung des Hotels zuständig war: Dem historischen Erbe verhaftet, aber dennoch unbeschwert und modern. Im Glasswing treffen gedeckte Farben auf prunkvolle Lüster, an den holzvertäfelten Wänden hängen goldgerahmte Ölgemälde – allesamt Originale aus den vergangenen zwei Jahrhunderten.

Nun aber zurück zu den Häppchen, die fast ein Menü für sich sind: Alexandru Simon serviert salzige Macarons – die sollte es viel öfters geben! – , eine von Tatar behaupte Mini-Mille-Feuillle, die wirklich aus tausend Schichten zu bestehen scheint, Rote Bete Süppchen und Gemüse der Saison – ganz puristisch, weil gute Produkte nicht viel brauchen.

So viele Aromen und Geschmackserlebnisse, und dabei geht es jetzt erst richtig los mit dem ersten Gang! Auf Königskrabben mit knackigen, hauchfein geschnittenen Bohnen folgt eine Jakobsmuschel, die, begleitet von Berberitzen, in einem schaumigen See aus Wirsing schwimmt.

Der Brotgang, hier Brotbrechen genannt, ist ein Menü an sich: Vier Sorten gibt es, natürlich alle hausgemacht, dazu zweierlei Butter, die aussieht, als hätte der Koch mit Sandförmchen gespielt.

Nachdem wir einen Spaziergang durch den Wald unternommen und dem Herbst mitsamt seiner Kürbispracht Hallo gesagt haben, kommt als großes Finale ein rosa gebratenes Entrecôte vom Wagyu-Rind: von feinen Fettadern durchzogen, wie der Marmor im Eingangsbereich. „Fleischpraline“ notiere ich mir, „als würde man eine Wolke essen“, sagt mein Begleiter. Er lernt gerade Deutsch und sucht oft nach Worten, aber ich finde seine Beschreibung trifft es ziemlich gut.

Die Weinbegleitung, die es auf Wunsch zum Menü gibt, macht an dieser Stelle einen Abstecher nach Kroatien. Generell liegt der Fokus auf heimischen und französischen Weinen, darunter viele Naturweine, was zumindest im österreichischen Fine Dining noch immer die Ausnahme ist.

Favorit ist ein herrlicher, leicht salziger Weißer aus dem Loiretal. Zum Pre-Dessert bekommen wir einen Pinot-Blanc-Champagner ins Glas, der wunderbar zu diesem gemüsebasierten, dezent süßen Teller passt: Karotte, Buttermilch, Estragon.

Ein „klassisches“ Dessert gibt es natürlich auch noch: Ein Dreamteam aus tiefdunkler Schokolade und Zwetschke. Und natürlich werden wir auch nicht entlassen, ohne ein paar abschließende süße Häppchen. Auch die sind wieder detailverliebt erdacht und fast zu schön zum Essen. Aber auch unwiderstehlich und daher – das Erinnerungsfoto gemacht – mit einem Happen vernascht.

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