Montag 9-15 Uhr
Donnerstag + Freitag 10-21.30 Uhr
Samstag + Sonntag 9-15 Uhr
Le Petit Jeudi
Traunfelsgasse 1
1200 Wien-20. Bezirk
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Wer sagt eigentlich, dass nur am Abend fein gegessen werden darf? Was, wenn das, was wir aus der Casual Fine Dining-Küche kennen, uns schon zum Frühstück oder Brunch serviert würde? Genau das hatte Paul Schödl, zuvor Küchenchef im Weinbistro Mast, im Sinn, als er Wien sein französisch inspiriertes Le Petit Jeudi und damit einen Brunch-Spot der Oberliga bescherte.
Wenn sich ein „kleiner Donnerstag“ so gaumen-beglückend ausnimmt wie köstlich sehen dann die anderen Tage aus? Beginnen die auch mit Seeforelle, roten Rüben und Granny Smith als Tapas-Happen, oder, aus der Abteilung „Warm“ mit Fenchel im Salzteig und allerlei Tomaten, ganz zu schweigen vom süßen French Toast mit Blutorange und Nougat?
Oh ja, das tun sie, zumindest auch der Freitag, Samstag, Sonntag und Montag. „Le Petit Jeudi“, „der kleine Donnerstag“ hat Paul Schödl sein französisch inspiriertes kleines Bistro genannt, in dem er das Casual Fine Dining schon am Morgen beginnen lässt. Casual Fine Brunching also, übers Wochenende bis zum Nachmittag, donnerstags und freitags bis in den Abend hinein.
Nehmen wir das „petit“, das „klein“ vielmehr für die kleine, feine Idee, jedem Gericht uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu widmen und dafür vor allem österreichische Produkte, saisonale Gemüse und Fleisch von jenen Bauern und Bäuerinnen zu beziehen, deren Tiere ein glückliches Leben hatten.
Und erst die Eier. Den Hühnern muss es auch gut ergangen sein, gibt man sich bei den Eierspeisen etwa dem „Overeasy“ hin, dem Bratei mit gemüsigen Begleitern namens Topinambur, Brokkoli und schwarzem Knoblauch. Oder bei den Kasnudeln mit Kohlrabi und Geselchtem, butterzartem Bauernschinken, die übrigens auch zeigen, dass Nudeln schon am Morgen für Glückseligkeit sorgen.
So wie sich die Karte übersichtlich auf ein gutes Dutzend Gerichte, die man sonst wahrlich nur beim abendlichen Casual Fine Dining serviert bekommt, reduziert, ist auch das Interieur angenehm unaufgeregt reduziert. Moderner Skandi-Stil, hohe Fenster, eine offene Küche, teils dunkle Möbel, die die Tageshelligkeit kontrastieren, kurzum, man fühlt sich wohl.
Weil noch guter Kaffee und gute Weine dazu kommen, darf jeder Tag zum alles andere als „kleinen Donnerstag“ erhoben werden.