Hollmann Beletage – Design & Boutique Hotel
Köllnerhofgasse 6
1010 Wien-1. Bezirk
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Wer in Wiens Mitte ein richtiges Gefühl von Zuhause aufkommen lassen mag, der wird wohl Hollmanns Beletage für seinen Aufenthalt hier wählen. Die sanften Töne von beige und braun über wohliges orange bis hin zu sattrot erzeugen bei mir ein heimeliges Gefühl, so dass ich mich am liebsten gleich in eines der Sofas kuscheln, mir ein Buch aus der Hausbibliothek nehmen und mich aus der in der Lobby bereitstehenden Whiskey-Karaffe bedienen möchte.
Die Lobby heißt hier allerdings nicht Lobby, sondern Wohnzimmer, das Frühstück wird im Frühstückszimmer eingenommen. Selbstverständlich mit hausgemachten Aufstrichen, Müslis und Marmeladen sowie köstlichen, täglich wechselnden Speisen wie zum Beispiel Hühnersuppe mit Gemüse, Käsespätzle, Guglhupf oder warmer Schokokuchen - alles frisch zubereitet und mit viel Herzlichkeit serviert. Da beginnt der Tag doch schon gleich mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht!
Jedes der 25 Zimmer in den drei Kategorien Residenz, Mezzanin und Beletage hat seinen besonderen Reiz in diesem ganz erstaunlichen Haus. Es ist nach wie vor ein Wohnhaus aus der Gründerzeit und ein bisschen Hotel mittendrin. Und was für eines! Nach und nach wurden immer weitere Zimmer integriert, so dass eine einheitliche Beschreibung gar nicht funktioniert. Mal ist es die freistehende Badewanne, mal die riesige Schrankfront, hinter der sich einige Überraschungen verbergen, oder auch ein kleiner Balkon zum Innenhof hinaus. Familien sind hier gern gesehen, die Sofas lassen sich im Nu in ein komfortables Bett verwandeln. Und das alles nicht nur funktional, sondern mit viel Geschmack zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt.
Wer nicht gut auf die Hollmann Beletage Flagge achtet, die an der Hausfassade weht, ist schnell am Hauseingang vorbeigelaufen. Es handelt sich schließlich um ein Wohnhaus! Bis 22 Uhr ist der Empfang im 2. Stock besetzt, dann verwandelt sich die Rezeption in einen geschlossenen Tresen und nichts erinnert mehr daran, dass dies hier ein Hotel ist. Und das ganz bewusst, denn zu Hause stört einen am Abend ja auch niemand mehr.
Am Nachmittag steht ein kleines Buffet bereit, um 20.15 Uhr läuft standardmäßig „Der dritte Mann“ im hauseigenen Kino, und wer lieber Brettspiele zur Unterhaltung mag, wird ebenso fündig. Nicht zu vergessen das Piano im Wohnzimmer, an dem sich auch schon bekannte Größen versucht haben. Natürlich über Kopfhörer, so dass die Ruhesuchenden ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Ich kann es gar nicht an einzelnen Details festmachen, warum ich mich hier auf Anhieb so wohl und willkommen fühle. Es ist das Gesamtkonzept, das mich überzeugt und begeistert. Und überhaupt keine Hotelatmosphäre verspüren lässt!
Als eine weitere Wohnung im Hause frei wurde, hat Herr Hollmann wieder zugeschlagen und sich selbst mit viel Herzblut und Engagement an die Einrichtung gemacht. Entstanden ist die Séparée Suite, die sich in dieser Art wohl in Wien nur einmal finden lässt. Wer noble Altbauwohnungen liebt, wird hier nie wieder ausziehen wollen. Die Dielen knarzen, die alte Stuckatur an den hohen Decken ist aufwändig restauriert worden und erscheint in neuer Pracht.
Das Bad erinnert sofort an ein wohltuendes türkisches Hamam mit seinen dunklen Mosaikfliesen, den Marmorliegebänken und dem Nabelstein in seiner Mitte. Das große, gemütliche Himmelbett wirkt auf mich ebenso einladend wie der hypermoderne Kamin, doch die Suite ist heute anderweitig vergeben. Die Gäste dürfen sich schon sehr auf ihr Zuhause freuen. Ich beneide sie ein bisschen und gönne es ihnen von Herzen.