Aus einer Ruine mit 500 Jahre Geschichte wurde ein Luxushotel-Juwel erschaffen, der Vestige Palacio de Figueras im Küstenstädtchen Barres in Asturien. Elf Jahre hat die Restaurierung gedauert. Nun residiert man in elf Zimmern und Suiten über der Mündung des Flusses Eo am Golf von Biskaya.
Über dem Rundbogen-Eingang ist es noch zu sehen, das Wappen der Familie Pardo de Donlebún. 500 Jahre hat die Familie hier gewohnt, in einem Palast inmitten des asturischen Städtchen Barres. Stolz thront das prächtige Anwesen aus dem 16. Jahrhundert auf einem Hügel über der Mündung des Flusses Eo am Golf von Biskaya – nach der sorgsamen Restaurierung nun als Palaico de Figueras, als „Palast der Feigenbäume“, ein wunderschönes und luxuriöses Boutiquehotel.
Asturien, an der Nordwestküste Spaniens gelegen, ist nicht die typischste aller Urlaubsdestinationen Spaniens. Umso mehr gilt es diese Region zwischen dem Kantabrischen Meer und dem Kantabrischen Gebirge mit ihrer 300 Kilometer langen, teils zerklüfteten Küste, der „Costa Verde“, zu deutsch „Grüne Küste“, ihren Stränden, ihren Nationalparks und ihrer mittelalterlichen Kultur zu entdecken.
Wer sich Asturien kulinarisch nähern will, macht dies mit Afuegal Pitu und anderen typischen Käsespezialitäten, mit Bugre (Hummer) und Llàpares (Napfschnecken), asturischem Milchreis sowie Sidra, dem moussierenden Apfelwein.
Barres mit seinen gerade einmal 570 Einwohnern und Einwohnerinnen befindet sich an der Grenze zu Galicien. Dennoch gibt es nicht nur einen Fischer- sondern auch einen Jachthafen. Der nur wenige Gehminuten von der Strandpromenade entfernt gelegene Palacio de Figueras gehört zum nationalen Kulturerbe, ist nicht nur Luxushotel sondern auch eine Sehenswürdigkeit. Er soll auch das Geburtshaus von Sancho Pardo Donlebun sein, einem berüchtigten Admiral, der an der spanischen Armada beteiligt war.
Vor der gerade erst abgeschlossenen Restaurierung, war der von einer zinnenbewehrten Mauer umgebene Palast ziemlich verfallen. Eingestürzte Wände, kein Dach, gebrochene Balken. Nun erstrahlt er, dank der Arbeit lokaler Handwerker und Handwerkerinnen, die möglichst historisch korrekte Material aus der Umgebung verwendet haben, in altem wie zeitgemäß adaptiertem Glanz.
Wie nachhaltig Luxus ist, zeigen etwa die Eichenholzböden. Sie wurden aus einem Abriss recycelt und erfahren nun im Vestige Palacio de Figueras ein zweites Leben. Die elf Zimmer, darunter zwei majestätische Suiten sind im Turm des Palastes sowie den beiden ebenfalls mit Zinnen bekrönten Flügeln untergebracht. Ungewöhnlich für historische Gebäude sind die großen Fenster, die viel Tageslicht hineinlassen und in den schönen, gepflegten Garten blicken lassen.
Man spürt die Geschichte des Hauses, die Leidenschaft, die in die langjährige Restauration gesteckt wurde, wenn man die Gänge oder die Orangerie entlang wandelt, in den Salons oder im Innenhof verweilt. Es ist eine Welt aus antiken Stücken und modernen Designermöbel, Kunstwerken von flämischen Wandteppichen aus dem 17. Jahrhundert bis hin zu wertvollen zeitgenössischen Werken, Skulpturen und Fotografien. Dem darf man als Gast Respekt zollen, auch ganz eigennützig.
Denn wofür wurde dieser wunderbare Aufwand neben der Erhaltung eines bedeutsamen historischen Gebäudes noch betrieben? Um Liebhabern und Liebhaberinnen von Hotel-Juwelen, wie sie von Ella Fogg entdeckt werden, ein außergewöhnliches, sinnliches Home away from Home zu bieten.
Falls man es noch nicht getan hat, heiraten könnte man hier. Im Palast befindet sich eine Kapelle, in der man auch standesamtlich heiraten kann. Soll das Ja-Wort ein ganz exklusives Event sein, mietet man den kompletten Palast – Ella Fogg übernimmt die gesamte Organisation in, versprochen, weit weniger als elf Jahren.