Ob man will, oder nicht – sobald es in Richtung Spätsommer geht, kommt man um das Thema Oktoberfest in München nicht herum. Auf Plakatwänden und Litfaßsäulen haben auf einmal verführerische Damen im Dirndl und kernige Jungs in Lederhosen die Oberhand. Und sowie das eigentliche Volksfest Mitte September dann wirklich in greifbare Nähe rückt, hat man als Münchnerin oder Münchner aus Sicht der Creme Guides Redaktion genau zwei Möglichkeiten:
1. Sich mit ins Getümmel stürzen und das bajuwarische Happening mit Stil und Genuss zelebrieren.
2. Reißaus nehmen und die Stadt angesichts volltrunkener Touristenmassen fluchtartig verlassen, Urlaub z.B. in der Karibik machen und warten, bis alles vorbei ist.
Zu letzterer Option sind keine weiteren Erklärungen nötig. Zur ersten Variante sei – gerade Skeptikern aus Gefilden nördlich des berühmten Weißwurstäquators – gesagt: Ja, das geht!
Denn was einem jeder überzeugte Münchner mit Inbrunst versichert, stimmt tatsächlich: So frisch, wie auf dem Oktoberfest, bekommt man Brathendl, Steckerlfisch, Ochsenbraten etc. selten serviert.
Dazu gibt es seit einigen Jahren den Festabschnitt der "Oiden Wiesn", wo man in ganz entspannter Biergarten-Atmosphäre essen und trinken kann – daher auch bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Und zu guter Letzt macht das standesgemäße "Sich Aufmascherln" – also das sich schick Aufbrezeln mit passendem Wiesn-Outfit auch richtig Spaß – sofern man denn das richtige Equipment dafür besitzt.
Wo es das gibt? Entweder in einem der Münchner Traditionsgeschäfte, die klassische Trachtenmode aus hochwertigen Materialien anbieten. Oder bei einem der sich mehrenden jungen Labels, die das historische bayrische Gewand aus Dirndl und Lederhose neu interpretieren. Wir haben hier die schönsten Adressen zusammengetragen:
Amsel. Das Familienunternehmen wurde erst vor einigen Jahren gegründet und verkauft nun unter anderem im Flagship-Store im Uni-Viertel klassische Trachten "mit einer Prise Couture". Bis September gibt es zudem einen Popup-Store in den Stachus-Passagen. Verarbeitet werden größtenteils Stoffe aus bayrischen und österreichischen Betrieben.
Atelier Kaldewey. Die junge Modedesignerin Sarah Kaldewey hat sich in München einen Namen mit ihren maßgefertigten, zeitlosen Designs gemacht. Passend zum Oktoberfest erweitert sie ihre reguläre Kollektion um Mieder aus Leder, die sich immer neu mit Rock oder Hose kombinieren lassen. Zusätzlich findet man im Atelier Kaldewey übrigens auch stilvollen Wiesnschmuck des Münchner Labels Cocii.
Ludwig Beck. Seit über 150 Jahren stellen sich stilbewusste Münchner ihre Garderobe im "Kaufhaus der Sinne" zusammen. Eine ganze Etage des Hauses ist der Trachtenmode gewidmet, fachkundige Beratung inklusive. Berühmt sind auch Musik- und Kosmetikabteilung des Geschäfts. Unbedingt genug Zeit zum Stöbern und Staunen einplanen!
Ed. Meier. Wo könnte man passendes Schuhwerk zum Wiesn-Outfit wohl besser kaufen, als beim "vormalig königlich bayerischen Hoflieferanten"? Eben: Nirgendwo. Ein Besuch im Geschäft in der Brienner Straße lohnt sich wohlgemerkt auch abseits des Oktoberfests. Qualität hat schließlich immer Saison.
Konen. Auch wenn es hier keine Trachtenabteilung im eigentlichen Sinne gibt: Die große Auswahl in der Accessoire-Abteilung sowie die feinen und gut sortierten Strickwaren eignen sich bestens, um dem eigenen Outfit das fehlende i-Tüpfelchen zu verpassen.
Lodenfrey. Die Traditionsadresse schlechthin in München, wenn es um das Thema Dirndl und Lederhose geht. Die Geschichte des Hauses steckt bereits im Namen: Schon 1842 begann Firmengründer Johann Georg Frey mit der Weberei von Lodenstoffen. Die Trachten-Auswahl ist bis heute weltberühmt.
Nicki Marquardt. Fern des Getümmels in der Innenstadt fertigt Nicki Marquardt in ihrem Atelier in Schwabing wunderschöne Hüte und Kopfbedeckungen. Die Maßanfertigungen der Hutmacherin stellen jeden Trachtenhut mit Gamsbart in den Schatten.
Noh Nee. Eines der unangefochtenen Lieblings-Labels der Creme Guides-Redaktion. Die afrikanisch-bayrischen Dirndl-Kreationen der Schwestern Rahmée Wetterich und Marie Darouiche zierten bereits die Cover internationaler Mode-Zeitschriften. Im Ladenatelier im Glockenbachviertel gibt es neben Kleidern auch Schmuck, Taschen und Schuhe zu erstehen.
Puro. Beim perfekten Wiesn-Outfit ist die aufwendige Flechtfrisur – zumindest bei ausreichender Haarlänge – die Kür. Die Hairstylisten von Puro vollenden während der Oktoberfest-Wochen echte Zopf-Kunstwerke auf den Köpfen ihrer Kundinnen.
Ursula von Minckwitz. Absoluter Neuzugang am Münchner Trachtenhimmel: Ohne überflüssiges Chichi strahlen die Designs von Ursula von Minckwitz dank edler italienischer Stoffe und ausgefallenen Mustern. Markenzeichen ist der bunte Reißverschluss am Rücken. Im Concept Store in Haidhausen gibt es neben Dirndln auch hübsche Accessoires und Leckereien aus der Steiermark zu erstehen.