Täglich 12-22 Uhr
Süllberg Alm
Süllbergsterrasse 12
22587 Hamburg-Blankenese
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Erhebungen findet man in Hamburg nur wenige. Keine von ihnen dürfte bekannter sein, als der Süllberg in Blankenese. Kein Wunder also, dass sich dort bereits seit 1837 ein Gastronomiebetrieb befindet, von dessen Terrasse aus man ohne jegliche Übertreibung einen der schönsten Ausblicke der Stadt hat.
Wie es bei einem beinahe 200 Jahre alten Betrieb zu vermuten ist, zeigt sich die Geschichte der Gastronomie am Süllberg wechselhaft. Zwanzig Jahre lang betrieb Karlheinz Hauser das Restaurant mit Gourmetküche und einer temporären Almhütte auf der ausladenden Terrasse.
Nach seinem Wechsel ins Formel-1-Catering stand eine der exklusivsten Locations Hamburgs leer, bis die Gastronomenfamilie Vazzano den Restaurantbetrieb des Süllbergs übernahm und ihm nun schrittweise und mit verschiedenen Konzepten neues Leben einhaucht. Angefangen damit das Restaurant Deck 7 anstelle der Hauser Alm in ein festes Hüttenrestaurant zu verwandeln: Die Süllberg Alm.
Die Familie Vazzano betreibt diverse Gastronomien in Norddeutschland, unter anderem das von Südtirol inspirierte Restaurant hoi! in Hannover, was die Einrichtung des Almhüttenrestaurants naheliegend macht. Alpine Küche ist hier mediterran inspiriert, die Karte in vier Hauptkategorien aufgeteilt: Aus den Bergen, Von den Wiesen, Aus dem Wasser und Aus dem Wald. Zudem gibt es für den kleinen Hunger Salate, Flammkuchen und Fondue, sowie eine europäische Dessertauswahl von Kaiserschmarrn bis Pannacotta.
Die Hütteneinrichtung ist geradlinig, sorgfältig ausgewählte tirolerisch inspirierte Designelemente zieren Wände und Tische, die Holzverkleidung aus Altholz wirkt frisch, modern und doch gemütlich, nicht zuletzt auch wegen der Feuerstellen.
Während es bei unserem Besuch noch zu kalt für die Außengastronomie ist, müssen wir doch einen Blick von der Terrasse werfen, wie es jeder Gast im Laufe des Abends zu tun scheint. Die Aussicht auf die Elbe und die Hügel Blankeneses ist einfach einmalig und auch vom runden Speisesaal aus gut sichtbar.
Am unserem Platz angekommen genießen wir zunächst ein Glas Süllberg Rosé Spätburgunder. Die Süllberg Reihe von Weingut Tobias Rickes schmeckt fein und begleitet unsere zu helleren Tropfen einladende Speiseauswahl wunderbar.
Zwei Austern als Amuse Gueuele läuten den Abend maritim ein – wir sind schließlich in Hamburg. Während ich ein zartes, großzügig portioniertes Carpaccio vom Südtiroler Weiderind (19 Euro) genieße – elegant-nussig begleitet von Rucola und feinen, rohen Champignonscheibchen –, lässt sich meine Begleitung eine Südtiroler Apfel-Thymian-Suppe mit geröstetem Speck (9 Euro) schmecken.
Nach diesem Ausflug in Wald und Wiese finden wir uns beim Hauptgang wieder am Wasser zusammen. Mir gegenüber wird eine Pasta Scampi mit dicken Black Tiger Garnelen (22 Euro) genossen, während ich mich von meiner im Ganzen gratinierten Bachforelle (27 Euro) begeistern lasse. Zuunterst liegt der Fisch, darauf das Kartoffelgratin, getoppt von reichlich Tomaten, dazu ein Kännchen Safransauce zum Selbergießen. Ein wirklich aromatisches Gericht – herrlich!
Wir können jedoch keine Almhütte besuchen, ohne österreichisches Kulturgut auf dem Teller zu haben. Daher beenden wir unseren Besuch mit einem saftigen Kaiserschmarrn (12 Euro).
Die neue Süllberg Alm ist definitiv einen Besuch wert. Doch damit sind die Pläne der Vazzanos längst nicht am Ende. Um den Sonnenschein auf der Terrasse vollends auszukosten, werden die dort bestellbaren einfachen Snacks demnächst um eine kleine Pizzahütte ergänzt. Und während der luftige Kristallsaal schon für Events zur Verfügung steht, wird das alte Sternerestaurant Seven Seas aktuell umgebaut – zum Beefclub Blankenese mit moderner Grillküche. Wir sind gespannt!