Dienstag bis Samstag 12-23 Uhr
Sonntag 12-22 Uhr
Rive Fish & Faible
Van-der-Smissen-Straße 1
22767 Hamburg-Altona
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Näher an der Elbe kann man in Hamburg kaum sitzen, wenn man gut und gediegen dinieren möchte. Das Restaurant Rive Fish & Faible, von den Betreibern des Tschebull kürzlich neu eröffnet, liegt direkt am Elbufer, mit großen Panoramafenstern, vor denen sich Hamburgs schönstes Live-Programm abspielt: Containerriesen ziehen vorbei, Kreuzfahrtschiffe gehen auf große Fahrt, im gegenüberliegenden Hafen surren die Kräne auch spät in der Nacht.
An diesem nieselfeuchten Dienstagabend im Dezember ist das Altonaer Elbufer ein wenig einladender, beinahe ausgestorbener Ort – kein Glühwein-Stand, keine Lichterkette weit und breit. Schnell schlüpfen wir durch die Eingangstür des Rive Fish & Faible, treten durch den Flur in den Restaurantbereich – und werden empfangen von flirrendem Stimmengewirr, Wärme und Behaglichkeit.
Das Restaurant ist nahezu bis auf den letzten Platz besetzt, doch wir haben Glück und bekommen einen Tisch direkt am Fenster. Mit Aussicht aufs Wasser zur Linken und Blick auf die elegante Bar zur Rechten fühlen wir uns, als wären wir an Bord eines Luxusliners – ein entsprechender Aperitif ist also ein Muss. Wir entscheiden uns für "Holunderblüten Collins" und "Belsazar Tonic", dazu wird frisches Brot mit fein gewürztem Thunfisch-Dip gereicht.
Die Speisekarte lässt das Herz des fisch-affinen Gastes höher schlagen: Neben Thunfisch, Lachs und Seezunge finden sich Austern, Hummer und Ceviche in der Auswahl, außerdem Kaviar, Krabben und Jakobsmuscheln in köstlich klingenden Variationen. Das Vitello Tonnato im Rive-Style begeistert nicht nur mit roh mariniertem Thunfisch, Limone und Kapern, sondern auch mit Fischfrikadellen im Mini-Format. Frisch frittiert und noch warm.
Mein Begleiter ist glücklich mit seinem Gurkensalat, ganz klassisch mit Dill und Schmand – die perfekte Vorbereitung auf das darauf folgende Wiener Schnitzel. Knusprig, buttrig, zart, mit Kartoffelsalat und hausgemachten Preiselbeeren: Auch Fleischliebhaber weiß die Küche zu beglücken. Ich genieße derweil meinen fantastischen, rosa gebratenen Thunfischs à la nicoise mit Oliventapenade und Wachtelei in Tomatenjus.
Das Rive Fish & Faible beweist: Gehobene und experimentierfreudige Küche muss keinesfalls minimalistisch sein. Nach Vorspeise und Hauptgang sind wir satt für die nächsten 24 Stunden – aber das Dessert können wir uns keinesfalls entgehen lassen. Eine goldrichtige Entscheidung: Die Crème Brûlée ist ebenso knusprig wie cremig. Doch das eigentliche Highlight ist das "Mandarinen-Cointreau-Sorbet", das mich meine Bereitschaft, diesen Nachtisch mit meinem Begleiter zu teilen, schnell bereuen lässt.
Ich werfe einen letzten Blick auf die Elbe und den Hafen, die hier ganz klar zur Nebendarstellern werden. Ins Rive Fish & Faible kommt man wegen des Essens, so viel ist sicher. Dennoch nehme ich mir vor, auf jeden Fall im Sommer wiederzukommen und das Kreuzfahrt-Feeling auf der Terrasse zu testen. Im Kombination mit den kulinarischen Stars aus der Küche ganz bestimmt ein unvergessliches Erlebnis.