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The NOname Neuanfang an der Oranienburger Straße

Mittwoch, 26. Februar 2020
Advertorial

Dauerhaft geschlossen!!!

Karte

Öffnungszeiten

Dienstag bis Samstag:
Pre-Theater Dinner (4 Gänge) 17.30 und 18.00 Uhr
Tasting Menü 18.30 bis 21.00 Uhr (last order)

Adresse

The NoName
Oranienburger Straße 32
10117 Berlin-Mitte
.Anfahrt planen

Kontakt


+49 (30) 27 90 990-27
.the-noname.de

Preisniveau

Küchenchefwechsel im The NOname. Damit bleibt das extraordinäre Fine Dining-Restaurant am Eingang der Heckmann-Höfe an der Oranienburger Straße zwar äußerlich ohne Namen, die Küche jedoch verspricht sich nun endlich einen selbigen zu machen. Trotz Blickrichtung Zukunft daher ein kleiner Vergangenheitsschlenker.

Während die Küche unter einstmaliger Leitung allabendlich jeweils nur ein Menü servierte, blieben À la carte Gerichte in den fünf Meter hohen, stuckverzierten Räumen eine Fehlanzeige. Trotz altem Parkett, umlaufenden Gardinen als Wandschmuck und einer überlebensgroßen, gefesselten Dame, kam das nicht sonderlich gut an.

Nun steht der einstige Souschef Vicenzo Broszio am Herd. Und der sorgt sozusagen für eine zweite Restauranteröffnung, einen kulinarischen Neuanfang im The NOname. Mitgetragen wird dieser vom munteren Serviceteam in roten Sneakern und eine top-bestückte Weinkarte mit rund 350 Positionen aus aller Welt.

Eine 2017er Riesling Spätlese von Dr Kauer, ein Blanc 2017 "L’Esprit de l’Horizon", ein Argile Blanc 2018 von der Domaine des Ardoisières, die begleitende Weinreise zu den beiden Tasting-Menüs, sowie Empfehlungen zu den À la carte-Gerichten vereinen hohe Qualitäten und Spaß im Glas. Erfreulich: Es gibt auch fünf alkoholfreie Kreationen aus Gemüse, Früchten, Ölen und Essenzen.

Restaurant The NoName Berlin Mitte © White Kitchen 2
Restaurant The NoName Berlin Mitte © White Kitchen 7
Restaurant The NoName Berlin Mitte © White Kitchen 6
Restaurant The NoName Berlin Mitte © White Kitchen 3
Restaurant NOname in Berlin-Mitte ©White Kitchen-5
Restaurant NOname in Berlin-Mitte ©White Kitchen-7

Mit acht Tischen ist dasThe NOname weiterhin luftig bestückt. Genug Raum also für romantische Dinner zu zweit, wie am Nebentisch zur Rechten, gesellig genug für eine Dreier-Konstellation wie zur Linken. Dazwischen: meine Wenigkeit mit Vorbehalten und eine foodaffine NOname-Ersttäterin, die, soviel vorweg, am Ende des Abends glücklich in ihre Kindheit entschwebt.

Sowohl als auch, heißt unser Motto. Klassisch und vegetarisch, beide Menüs bitte, mit jeweils fünf der zur Auswahl stehenden sieben Gänge. Der Gruß aus der Küche ist einheitlich. Ein Dreierlei, unter anderem mit einem knusprigen Algencracker – bitte mehr davon – und Krebscrème, trefflich dazu ein großartiger Lambrusco (!) von der Cantina Della Volta, der auch das hausgebackene Sauerteigbrot mit Leindotteröl gut begleitet.

Zweierlei von der Jacobsmuschel, roh und als Chips, auf feinen Gurkenstreifen mit Hanf schmecken wie Meeresluft. Der vegetarische Auftakt mit filigranen Kohlrabi-Hütchen auf einem Buttermilchspiegel mit Dillöl und Sanddornperlen, die im Mund schmelzen, übertrumpft das Meer sogar noch.

Der Rochenflügel in seiner samtigen Bisque liefert sich mit der fermentierten Karotte mit Chili, Miso und Sonnenblumenkernen ein Kopf an Kopf-Rennen, bei dem die Möhre letztendlich knapp vorne liegt. Shiitake mit Macadamia und Lauchchips ist Teil beider Menüs und überzeugen durch Texturenspiel, Aromaspektrum und ihre filigrane Anrichtung. 

Der dazu ausgeschenkte "La Bota de Manzanilla" der Equipo Navazo ist eine Entdeckung für sich. Schmeckt wie eine Salzmandel, allerdings handelt es sich um einen Sherry. Chips und fermentiertes Gemüse betreten bei Vicenzo Broszio im The NOname mehrfach die Bühne – wunderbar auch der fermentierte Knoblauch beim Iberico Pluma, der dreieckigen Rückenspitze eines glücklichen Schweinchens.

Kein Chip sondern eine "Lederhaut" aus Roter Bete wie aus Birne krönt das fast finale, mit Haselnussessig verfeinerte Rote Bete-Eis. Auch beim Dessert stimmt die Optik, zeigt sich die klare Handschrift von Broszio. Mit einem süßen Gruß sagt die Küche adé, Himbeer-Miso-Macarons, Salzkaramellpralinen und saure Schnüre – eine Freundin glücklich wie ein Kind, meine alten Vorurteile passé und ein gelungener Neustart für eine namhafte Küche, großartig.

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