EnglishThis content is
not available in
english
Menü

Fashion Week Spezial 2 Rebekka Ruétz, Marcel Ostertag & Sadak

Donnerstag, 06. Juli 2017

Die Pfützen waren noch nicht ganz trocken, aber der Himmel zeigte wieder Licht. Heute früh hatte es noch geregnet in Berlin. Doch nun scheint wieder Sonne und der zweite Tag der Fashion Week ist im vollen Gange: Das Tiroler Label Rebekka Ruétz präsentierte ihre von vielfältigen Einflüssen geprägte Kollektion für Frühling/Sommer 2018.

Sportswear, Netzsocken, Spitze, bunte Brillen, Streifen, Transparenz, Plateauschuhe und Science-Fiction: Den Namen ihrer Kollektion "Cosmic" nahm die Designerin wörtlich und verband alles miteinander, was der Modekosmos so zu bieten hat.

Retro Sportswear trifft auf zarte feminine Looks, dazu kosmische Prints: Sportliche Kapuzenpullover verbindet Ruétz mit Transparenz, Volants und Spitze, dazu Netzstrümpfe mit Plateauschuhen oder Lack-Latschen und bunte Brillen. Ausgesprochen luftige Blusen und Kleider mit verführerischen Cut-Outs und Lederelementen ergänzt die Designerin mit kurzen oder bis zum Ellenbogen geschnürten Handschuhen.

Marcel Ostertag Fashion Week 2017-6
Marcel Ostertag Fashion Week 2017-4
Marcel Ostertag Fashion Week 2017-3
Marcel Ostertag Fashion Week 2017-5
Marcel Ostertag Fashion Week 2017

Verzerrte Formen und asymmetrische Silhouetten betonen den für Rebekka Ruétz typischen Mix von scheinbar nicht zusammenpassenden Dingen, für den sie seit Beginn ihres Labels im Jahr 2009 bekannt ist. Und auch wieder hier: Mitternachtsschwarz, Kameegrün und Ozeantürkis treffen auf Korallpink, Helltürkis, Kaktusgrün und Rauchweiß. Es ist diese unkonventionelle Komposition von Farben, Materialien und Stilen, die die Kollektion besonders macht.

Obwohl das Kaufhaus Jahndorf der zentrale Mittelpunkt des Treibens während der Fashion Week ist, gibt es doch einige Ausnahmen. Marcel Ostertag lud die Gäste zu seiner Show in die Delight Rental Studios in Berlin-Mitte ein und forderte durch seine Kollektion zur Entschleunigung des eigenen Lebens auf.

Der Name Marcel Ostertag ist in der Modewoche in Berlin nicht mehr wegzudenken. Auch international ist der Designer, der sein Label im Jahr 2006 gründete, erfolgreich und präsentiert zum zweiten Mal seine Kollektion auf der Fashion Week in New York.

In Berlin erinnert er heute seine Gäste daran, das Leben jeden Tag aufs Neue zu feiern, in dem er den Laufsteg in eine Disko verwandelt. Ostertag wählte die Eintagsfliege und den Skarabäus-Käfer als zentrale Motive für seine Designs und setzt so ein eindeutiges Statement: Schätzt euer Leben und die Menschen, die es verdient haben!

Seine Kollektion "Freedom" bietet die Vielfalt, die benötigt wird, um 24 Stunden voll und ganz auszukosten. Hierbei dürfen selbstverständlich auch nicht die passenden Schuhe fehlen, denn Mode und Schuhe gehen bekanntlich Hand in Hand. Daher lässt Ostertag seine Models in den Schuhen aus der Kooperation Tamaris X Ostertag laufen. 

Verspielt, glamourös und elegant – so ist der Stil von Ostertags neusten Kleidungsstücken. Durch Quasten-Details werden an transparenten, flatternden Kleidern Akzente gesetzt, Miniröcke werden mit Fransen verziert und mit gestreiften Strick-Kleidungsstücken in Orange, Beige und Navy kombiniert. Die Insekten-Motive sind auf eine Bomberjacke, Kleider und Hosen aus Seide und transparenten Materialien gedruckt und erzeugen ein farbenfrohes Bild.

Einen besonderen Fokus hat Ostertag auf den Trenchcoat gelegt, seinem Lieblingskleidungsstück. Er tritt in entfremdeter Form auf – zerteilt, als langer Rock, in dem sich der Trenchcoat durch die typische Knopfleiste erkennen lässt, oder als ein Cocktailkleid, dem durch Volants und Cut-Outs Extravaganz verliehen wurde. Der Glamour-Faktor wird durch Kleidungsstücke garantiert, die mit bronzefarbenen Pailletten besetzt sind und die Party auf dem Laufsteg vollkommen machen.

Das Finale des Tages ist außergewöhnlich: Alles ist dunkel und still kurz vor dem Beginn der Show des Menswear-Labels Sadak. Düstere Musik füllt den Raum, als das erste Model den Catwalk betritt. Der Blick der Models ist kühl, nahezu tot. Auf ihre Gesichter sind Sommersprossen geschminkt und eine Monobraue.

Immer wieder liest man auf Kollektionsstücken das Statement "Sadak the Barbarian". Die Stimmung ist mysthisch und aufregend. Unter dem Namen "Slave Sauvage" bewegt sich die Kollektion zwischen den Dominanten und Unterdrückten, den Außenseitern und der breiten Masse. Das Politische und Gesellschaftliche trifft auf moderne Streetwear.

Die Formen der Designs sind bekannt, ihnen wurden allerdings raffinierte Details hinzugefügt. Sakkos haben Rückenausschnitte und werden mit Männerröcken kombiniert, Mesh-Oberteile mit lockeren Shorts. Als Key-Looks stechen eine transparente Leggings dazu ein Mantel mit aufgeschnitten Ärmeln und ein Latz-Kleid aus karamellfarbenden Lack heraus.

Der serbische Designer Sasa Kovacevic ist bekannt für das Spiel mit gegensätzlichen Materialien: So kombiniert er auch in dieser Kollektion klassische Stoffe, wie Wolle mit Nadelstreifen oder bedruckter Seide mit glänzendem Lack aus PVC. Die Art und Weise, wie er altbekannte Elemente im neue Kontext in seinen Kollektionen umsetzt, beeindruckt. Das Ergebnis sind Designs, die vor allem stark, mutig und lebendig sind.

Weitere interessante Artikel
Berlin
Fashion Week Spezial 2 – Rebekka Ruétz, Marcel Ostertag & Sadak
Reset Map