Keit Die Brot Poeten in Schöneberg

Keit steht für kompromisslosen Sauerteig: Seit der Gründung 2019 legt das Berliner Kollektiv Wert auf regionale Zutaten und sorgfältiges Handwerk. Die Brote werden mit Zutaten gebacken, die aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern rund um Berlin stammen: Weizen aus dem Havelland, Roggen aus dem Spreewald, Salz aus Bad Belzig.

Keit betreibt aktuell mehrere Brotgeschäfte: Neben der Filiale in der Goltzstraße 18 in Schöneberg gibt es Dependancen in Friedrichshain und noch recht neu in Kreuzberg. Statt einer klassischen Bäckerei will Keit mehr sein: ein Ort, an dem Brot nicht nebenbei, sondern mit Respekt und Sorgfalt entsteht.

Gestaltung und Raumkonzept spiegeln dies unübersehbar. Insbesondere die Kreuzberger Filiale zeigt, wie Brot, Handwerk und Design zu einem stimmigen Ganzen verschmelzen können: Der Verkaufstresen dort besteht aus einem alten Mühlstein, der zur skulpturalen Theke umfunktioniert wurde – als Symbol für die Verbindung von Tradition und Gegenwart.

Auf der Brotkarte stehen sechs verschiedene Sauerteiglaibe, darunter ein kräftiges Roggenbrot, ein luftiges Weizenbrot, ein Mischbrot und ein Körnerbrot. Dazu gibt es Baguette, fantastische Brötchen und saisonale Variationen wie aktuell ein Apfel-Walnuss-Baguette. Ein persönlicher Favorit sind die ganz hervorragenden Laugenbrezeln, die nah dran am schwäbischen Original sind.

Durch die regionalen Zutaten und die langen Fermentationszeiten sollen Aromen besonders tief und das Brot gut verträglich werden. Ein bewusster Gegenentwurf also zur industriellen Massenproduktion.

Keit sieht Brot nicht als Massenware, sondern als Handwerk mit Anspruch – und ist damit ein wichtiger Teil der Berliner Brotkultur‑Renaissance. Ob für den schnellen Laib zwischendurch oder zum bewussten Genießen: Wer Brot mit Herkunft und Charakter sucht, ist hier goldrichtig.

Constanze Hallensleben

Chefredakteurin & Gründerin