10. Juni bis 17. September 2018
Mittwoch bis Montag 10-18 Uhr
Liebermann Villa
Colomierstraße 3
14109 Berlin-Wannsee
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Für sein Spätwerk ließ sich der Impressionist Max Liebermann gern von seinem eigenen Garten am Wannsee inspirieren. Für über 200 Gemälde diente dieser als Motiv. Anders als Liebermann dachte, stellte der Impressionismus jedoch nicht den Endpunkt der künstlerischen Entwicklung dar. Zeitgleich mit Entstehen seines Spätwerks definierten bereits moderne Künstler das Thema Garten neu.
Insbesondere für Paul Klee war die Natur Zeit seines Lebens ein Ausgangspunkt seiner Kunst. Schon als Kind skizzierte er Blumen aus dem elterlichen Garten. Später waren Gärten seine Vorlage für abstrakte Bildkompositionen, in denen er geometrische Formen mit zeichenhaften Setzungen verband. So ersetzen bogenförmige Linien beispielsweise ein Gartentor. – Genau diese Vereinfachungen machen Klees Bilder noch heute zu etwas Besonderem.
Die Gartenbetrachtungen dieser zwei unterschiedlichen Künstler stellt nun eine Ausstellung in der Liebermann Villa gegenüber und macht somit die spezifischen Formensprachen der beiden Künstler in ihrer Auseinandersetzung mit ihren Gärten und der Natur erkennbar. Auf den ersten Blick liegen zwischen Klees und Liebmanns Gartenbildern Welten: hier Abstraktion, dort impressionistische Form.
Umso überraschender ist es, dass sich die beiden Künstler bei genauerer Betrachtung bei den gegenständlichen Bildelementen und in der Fundierung ihrer ästhetischen Überlegungen nahestanden. So definierten beide den Garten über gegenständliche Bildelemente wie Beete, Tore oder Mauern und verstanden ihn als architektonisch gestaltete Natur.
Darüber hinaus bezogen sich beide Künstler bei der Erläuterung ihrer künstlerischen Form auf die Schriften Goethes und gingen durchaus von einem ähnlichen Naturbegriff aus. Die Ausstellung gibt so einen wunderbaren kenntnisreichen Blick auf das künstlerische Schaffen der beiden so unterschiedlichen Künstler. Zudem erweitert der an die Villa angrenzende Garten Liebermanns das sinnliche Erlebnis der Ausstellung.