Dienstag bis Donnerstag 10-17 Uhr
Freitag + Samstag 10-15 Uhr
Sonntag 10-17 Uhr
21 gramm
Hermannstraße 179
12049 Berlin-Neukölln
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Ein Experiment aus dem Jahr 1907 besagt, dass der Mensch bei seinem Tod durchschnittlich 21 Gramm an Gewicht verliert – angeblich das Gewicht der Seele. Nun ist das 21 gramm in Berlin Neukölln allerdings ganz sicher kein Ort, an dem man 21 Gramm verlieren würde. Vielmehr wird die Seele an diesem bezaubernden Ort ein bisschen voller.
Und doch ist der Name durchaus treffend gewählt, denn zumindest die Räumlichkeiten des Lokals stehen dem Tod durchaus nah: das 21 gramm befindet sich in einer ehemaligen Kapelle am St. Thomas Friedhof, was für ein ganz besonders einnehmendes Ambiente sorgt – drinnen wie draußen.
Im Innern durften nicht nur die hellen Säulen sowie das berückende Gewölbe bleiben, auch die tröstenden Bibelverse prangen noch an den Wänden der ehemaligen Kapelle, in der nun Gastraum, wie Bar untergebracht sind – ein echtes Schmuckstück von einem Lokal. Gleiches gilt für den wunderschönen Hof, der dank Backsteinlaubengang und Weinberankung im Sommer ausreichend sonnige, wie schattige Plätzchen bietet, Lichterketten und üppiges Grün tun ihr Übriges zur friedvollen Atmosphäre.
Dass man das 21 gramm aber garantiert nicht leichter verlässt, als man es betreten hat, dafür sorgen natürlich Küche und Bar. Während letztere mit wirklich gutem Kaffee sowie einer feinen Getränkeauswahl aus Weinen und beliebten Drinks aufwartet, hat die Küche eine kleine Brunch-Karte mit ungewöhnlichen, aber durchaus schmackhafte Gerichten kreiert.
Wir genießen Buttermilch-Pancakes mit Rhabarber, aufgeschlagener Frischkäsecreme und Pistazien-Quinoa-Crunch. Dazu noch eine üppig belegte Sauerteigstulle mit Sumach-Tahini, Belugalinsen, Mangold und pochiertem Ei – beides ausgefallen und lecker. Das erwartet man nicht zwingend zum Brunch. Wer es klassischer mag, bestellt Rührei oder Croissant mit Marmelade.
Dazu passt dann natürlich eine Bloody Mary sehr gut, oder natürlich ein Bellini. Und zu späterer Stunde tauscht man jene dann gegen ein gepflegtes Glas Côte du Rhône von der Domaine du Crève Coeur oder warum nicht einen Negroni und redet über Gott und die Welt. Wo könnte man schließlich besser die Seele baumeln lassen als hier?