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Von Single Malt, rudernden Frauen und einer grossen Herausforderung

Donnerstag, 07. April 2016

Einem guten Single Malt kann Creme Guides Autor Helmi Sigg nicht widerstehen. Wollte er auch nicht, als er zu einem speziellen Anlass zusammen mit der Chefredaktorin Annette von Radowitz eingeladen wurde.

„Talisker! she cried,“ wäre doch ein adäquater Titel, scherzt mein Freund, der bekannte Buchautor Gion Matthias Cavelti in seiner recht trockenen Art. Tatort: Q61 am Zürichsee, 18.00h am Oberdeck des Restaurants. Geladen hatte Talisker. Ok, ein guter Single Malt ist es wert, dass man einer Einladung folgt. Doch, doch. Dass es aber zu einem höchst erfreulichen Feierabend wurde, lag nur am Rande der Präsentation des neuesten Produktes der Destillerie. Stationiert auf der Insel Skye in Schottland. Genauso heisst der neue Gaumenschmeichler: „Talisker Skye.“ Torfig, nachhaltig, prachtvoll, sich in der Rachengegend ausbreitend, warm im Gekröse. Yeah!

Aber wie gesagt, das nur am Rande. Die Geschichte war eigentlich eine ganz andere. Plötzlich stand eine junge Dame vor den geladenen Gästen und erzählte uns Schreiberlingen, wie sie fast 3000 Meilen übers Meer gerudert war. 2013 das erste Mal. Damals hatte sie sich mit ihrer Partnerin ziemlich verfranzt, schlechtes Wetter und ein gebrochenes Ruder liessen sie statt in die Karibik, Richtung Canada treiben. Nach sechsundneunzig Tagen gaben sie auf und wurden erschöpft gerettet. Nichts als ihre Kleider am Leib. Uns Schreibtisch-Abendteurern entfuhr doch schon ein kräftiges: „Wow!“

Zürich Talisker Skye Helmi Sigg
Zürich Talisker Skye Atlantic Challenge Lauren Morton
Zuerich Talisker Skye
Zuerich Talisker Skye Flasche

Aber nicht genug. Lauren Morton (26) so ihr Name, liess diese Niederlage nicht auf sich sitzen. Jetzt erst recht, dachte sie. Mit einem neuen, vergrösserten Team, mit Bella Collins (23), Olivia Bolesworth (27) und Georgina Prurdy (23) stürzten sich die Frauen letztes Jahr nochmals in den Atlantik und ruderten sich, zum grössten Erstaunen der maskulinen Teilnehmer, fast an die Spitze.

„British female rowers break Atlantic records,“ BBC News überschlug sich beinahe. Diesmal schafften sie als Frauenteam das Abenteuer von den Kanarischen Inseln bis nach Antiqua in Rekordzeit. Sie belegten die Gesamtrangliste mit dem ehrenvollen 2. Platz. Ihr Teamname war übrigens: „Row lik a Girl.“ Faszination im Q61, Cavelti und ich zogen diskret unsere Bäuche ein, absolute Bewunderung. Auch von mir natürlich. Darauf trinken wir einen. Talisker of course!

Und was hat das alles mit uns zu tun? Ganz einfach, nächstes Jahr ist auch ein Schweizer Team an der Atlantic Challenge mit dabei. Wir sind gespannt und schenken nochmals ein.

P.S.: Ich weiss... und ich habe gefragt. Ob sie auf dem Boot eine Flasche dabei gehabt haben. Die Antwort war ein vielsagendes Lächeln.

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