Der Nil, „Wadi Biban el-Moluk“, das Tal der Könige und Königinnen, Luxor und ein Hotel wie ein Palast, das Al Moudira, 700 Kilometer südlich von Kairo – das ist persönliche Ägyptomanie. Wer zu der berühmten Ausgrabungsstätte mit dem Grab von Tutanchamun reist, befindet sich in einem touristischen Epi-Zentrum. Nicht jedoch als Individualgast von Ella Fogg.
Vor gut hundert Jahren begann sie, die Ägyptomanie. 1922 wurde das Grab von Tutanchamun entdeckt. Samt seiner prall gefüllten Schatzkammern, im Gegensatz zu anderen Gräbern, die über die Jahrhunderte geplündert worden waren. Schon vorher, seitdem aber noch vielmehr, ranken sich Mythen und Legenden um das Tal der Könige und Königinnen, in denen viele einstige Herrscher und Herrscherinnen beigesetzt wurden. Und von denen wie von der Geschichte des alten Ägyptens darf man fasziniert sein. Zuweilen, bei mir jedenfalls ist es so, löst jeder Besuch des Ägyptischen Museums auf der Berliner Museumsinsel wieder ein Staunen aus.
Ägypten, das ist eine andere Welt. Da wäre die vielzitierte Aura von 1001er Nacht, im arabischen Raum mal Klischee, mal gar nicht. Für die Hauptstadt Kairo braucht man gute Nerven, selbst für professionelle Großstädter*innen ist diese Metropole eine Herausforderung. Aber sehen, erleben und fühlen sollte man sie unbedingt.
Rund 700 Kilometer den Nil entlang gen Süden gereist, ist es von der ägyptischen Hauptstadt noch ins „Wadi Biban el-Moluk“, dem arabischen Namen des königlichen Tals. Über sechzig Gräber wurden dort bereits entdeckt, die meisten, wie gesagt, leider schon leer geräubert. Dazu beeindruckende antike Ruinen, kein Wunder, dass das Tal als Attraktion gilt. Ella Fogg würde ihren Individualgästen jedoch nur eine solche Sehenswürdigkeit empfehlen, wenn wir als Reise-Profis die Besichtigung nicht auch einzigartig arrangieren würden. Wie? Das verraten wir noch nicht. Erst vor Ort wird dieses Geheimnis gelüftet.
Das Tal der Könige liegt am Westufer des Nils, ganz in der Nähe von Luxor (am Ostufer), wo sich einst die Hauptstadt der Pharaonen, das alte Theben, befand. Es gibt einen internationalen Flughafen, so dass Kairo ein Kann und kein Muss ist. Die Fahrt dorthin über den Nil? Auch das eine Option wie maßgeschneiderte Nil-Kreuzfahrten überhaupt, die wir bis ins Detail planen und möglich machen.
Tausendundeine Nacht als Inspiration, haben wir ganz in der Nähe, am Tor zu Luxor, ein orientalisches Quartier zwar nicht „ausgegraben“, wohl aber entdeckt: einen Palast mit Kuppeln und mit Arabesken verzierten, mit plätschernden Springbrunnen und gemütlichen Sofas ausgestatteten Innenhöfen, das zu Relais & Châteaux gehörende Al Moudira Hotel. Al Moudira ist das arabische Wort für „Chefin“ und die war Zeina Abou Kheir.
Vor 25 Jahren erschuf sie diesen Ort des Friedens, der die Annehmlichkeiten eines Gästehauses mit der Atmosphäre eine Palastes vereint. In einem acht Hektar großen Garten auf der Nil-Westseite (dort übrigens das einzige Hotel) mit Palmen, Zitronenbäumen und Hibiskus, einem marmornen Schwimmbad und einem Hammam, mit Zimmern und Suiten, die mit Möbeln aus dem gesamten Nahen Osten eingerichtet sind. Die Handwerker aus den umliegenden Dörfern gaben Zeina Abou Kheir, sie leitet das Haus heute nicht mehr, den Namen „Al Moudira“.
Doch ihr Spirit ist geblieben. Gekocht wird mit dem, was die regionalen Bauern produzieren – Köstlichkeiten, die man im Haupthof, im Pool-Pavillon oder im Osmanischen Saal serviert bekommt. Vor und nach dem Besuch des Tals der Könige und Königinnen entspannt man so in einer Oase, in der die Zeit so gemächlich vergeht, wie der Nil gemächlich vorbeifließt und eine persönliche Ägyptomanie aufblühen lässt.