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Independent Collectors Digitale Einblicke in private Sammlungen

Dienstag, 12. Mai 2020

Wenn in diesem Jahr auf der ausnahmsweise im Herbst stattfindenden Kunst Messe Art Cologne der prestigeträchtige Art Cologne-Preis für herausragende Leistungen in der Kunstvermittlung an das Sammler Ehepaar Gaby und Wilhelm Schürmann verliehen wird, schließt sich damit auch ein Kreis für Christian Kaspar Schwarm, dem Gründer der Sammler-Plattform Independent Collectors.

Als ein Jahr zuvor Christian Schwarm selbst diese besondere Auszeichnung entgegennehmen durfte, war die Reaktion bei der Hälfte des anwesenden Fachpublikums "Christian who?", erzählt er lachend. Denn Independent Collectors war das erste digitale Angebot aus diesem Bereich, das mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Ein Preis, der sonst vor allem an Sammler verliehen wird. Nach der Wahl seines Laudatoren gefragt wählte Christian Schwarm eben jene Person, die vor über einer Dekade den entscheidenden Impuls gab, Independent Collectors zu gründen, seinen Mentor Wilhelm Schürmann. Aber von Anfang an...

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Independent Collectors Christian Kaspar Schwarm

Independent Collectors wurde, als erste digitale Plattform für Sammler zeitgenössischer Kunst überhaupt, 2008 von einer Gruppe an Sammlern und Freunden um Christian Kaspar Schwarm herum gegründet, der damals gerade mal 36 Jahre alt war. Sie betraten damit Neuland und öffneten eine Tür zu der vermeintlich hoch elitären Welt der Sammler.

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Dabei war Independent Collectors von Anfang an – und ist es bis heute! – frei zugänglich und anzeigenfrei. Damit setzt sich die Seite stark von seinen Mitbewerbern ab, die sich heute im Netz tummeln. Mit Erfolg! Denn es ist diese klare unabhängige Linie und das altruistisch aufgebaute Konzept, das die Plattform so erfolgreich macht. Heute zählt das weltweit größte, nichtkommerzielle Archiv an Privatsammlungen knapp 7.000 Sammler in über 98 Ländern weltweit!

Schon lange vor Corona hatten wir uns daran gewöhnt, Kunst im Netz anzusehen, ja sogar zu kaufen. Es gibt unzählige Angebote die weltweit genutzt werden. Im Jahr 2007 sah die Sache allerdings noch ganz anders aus. Sprechen wir doch von einer Zeit vor Facebook und Social Media. – Kaum vorstellbar richtig? – Einer Zeit in der es online so gut wie keine Informationen zu Kunst gab. Wer sammelte war mindestens 60+, vorzugsweise Millionär und in aller Regel schwer erreichbarer Einzelgänger.

So jedenfalls war die öffentlich weit verbreitete Wahrnehmung. Außerhalb der etablierten Strukturen von Galerien, Sammlungen und Messen war ein Austausch unter gleichaltrigen Interessierten so gut wie unmöglich, wie Christian Schwarm schon nach kurzer Zeit frustriert feststellen musste. Er selbst kaufte 2005 das erste Mal: zwei Unikat-Drucke der britischen Künstlerin Fiona Banner: eine solide Künstlerin so Schwarm, deren Arbeiten ihn bis heute begleiten.

"Ich war wissenshungrig, ich wollte mich mit Gleichgesinnten über die Sammler-Leidenschaft austauschen, einen Ort schaffen an dem man voneinander lernen und auf Augenhöhe kommunizieren kann." Die Leidenschaft für die Kunst und der Wunsch sich darüber auszutauschen war die Motivation, die schließlich zur Gründung von Independent Collectors führen sollte. Aber wie so oft, wenn es um Ideen geht, die davor niemand umgesetzt hat, gab es bis dahin auch viele Zweifel.

Bis zu dem Abend an dem die Galeristin Barbara Thumm, die von der Idee wusste, mit der das O-Ton "absolute Sammler Greenhorn" schwanger ging, ihn 2007 bei einem ihrer Sammler-Dinner neben Wilhelm Schürmann setzte: "Den solltest Du unbedingt kennenlernen!" Als Schwarm ihm erzählte, was er sich mit Freunden überlegt hatte – Individuell sollte es sein. Eine Art Forum, in dem Sammler sich austauschen konnten. Ob man das online bringen könnte?  – war die Antwort von Wilhelm Schürmann kurz und knapp: Sofort machen!

"Sie sind das Konzept, deswegen können sie gar keine Fehler machen." so Wilhelm Schürmann, der später Christian Schwarms Mentor wurde. Der Rest ist Geschichte. Dabei ist es Christian Schwarm wichtig zu betonen, dass Gaby und Wilhelm Schürmann tiefgründige, reflektierte Sammler sind, also "am Markt vorne vorbei". Will heißen sie haben seit den 80er Jahren oft junge, noch unbekannte Künstler gekauft, lange bevor diese en vogue waren und die Diversität der Kunstlandschaft damit auch kontinuierlich gefördert.

Eine Geisteshaltung, die sich auch in der Leidenschaft für Kunst und das Sammeln bei Christian Schwarm widerspiegelt, dem "das Herz aufgeht" wenn er über die unterschiedlichen Positionen, spannende Inhalte und Ausrichtungen der privaten Sammlungen spricht, die man auf seiner vor zwölf Jahren gegründeten Sammlerplattform findet, die von Georgie Pope kuratiert wird.

Für Christian Schwarm beweist es vor allem auch, dass private Sammlungen, die ihrer eigenen Nase folgen und nicht ökonomisch motiviert sind, in der Kombination mit öffentlichen Häusern und Institutionen, die meist einem kunsthistorischen Kanon folgen müssen, eine hoch spannende, ja wunderschöne Ergänzung für die Besucher, egal ob Sammler oder "nur" Kunstbegeisterte, ergeben können. Wie sagt man so schön, die Mischung macht’s. Dem können wir nur beipflichten! 

Tipp. Der jährlich in Zusammenarbeit mit BMW erscheinende Art Guide von Independent Collectors gilt bei vielen Kunst-Insidern und Reise-Connoisseuren als Reisebibel schlechthin, verbindet sie doch interessante, oft auch ungewöhnliche Orte mit höchst individuellen frei zugänglichen Privatsammlungen zeitgenössischer Positionen. Wer also Kunst in allen Facetten, fernab der ausgetretenen Pfade erleben möchte, dem sei der Art Guide von Independent Collectors wärmstens ans Herz gelegt.

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