111 Orte in Berlin die Geschichte erzählen

Ich liebe Geschichten. Insbesondere wenn sie wirklich passiert sind. Wenn Sie sich dann auch noch an mir vertrauten Orten zugetragen haben, gehe ich vollkommen darin auf. Genau diese wunderbare Art Geschichten liefert das im Kölner Emons Verlag erschienene Buch "111 Orte in Berlin die Geschichte erzählen", das mir kürzlich beim Süßkramdealer in die Hände fiel und das ich förmlich verschlungen habe.

Und als ich heute Morgen in der U-Bahn überlegte, welche der 111 Abrisse mir beim Lesen am besten gefallen hat, bin ich zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Jeder einzelne ist auf seine Art gleichermaßen spannend und es gab lediglich eine einzige Geschichte, von der ich bereits gehört hatte. Und selbst bei dieser gab es Details, die mir bis dato noch unbekannt waren.

Wussten Sie beispielsweise, dass Louis Armstrong einmal unerkannt für russische Soldaten auf den Straßen Berlins Musik machte? Oder dass der erste Titanic Film auf einem Hinterhof in Kreuzberg entstanden ist? Ich wusste auch nicht, wo die Kaserne steht, in der ein melancholischer Soldat einst den Text zu Lale Andersons späteren Millionenseller "Lili Marleen" schrieb, oder dass in der Giesebrechtstraße 11 in Charlottenburg die Nazis ein Bordell betrieben, in dem die dort tätigen Frauen ihren Kunden geheime Informationen abringen sollten.

Mehr davon dachte ich nach jedem Kapitel und hoffe nun auf eine baldige Fortsetzung. Sicher warten noch unzählige Geschichten darauf erzählt zu werden, um vergessenen Orten wieder Leben einzuhauchen. Also unbedingt lesen oder noch besser: mit dem Buch unter dem Arm die Stadt entdecken!

Constanze Hallensleben

Gründerin & Chefredakteurin