Montag bis Samstag 11-19 Uhr
Lala Berlin
Alte Schönhauser Str. 3
10119 Berlin-Mitte
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Orientalischer Charme trifft auf Großstadt-Charakter – so lässt sich der Stil von Lala Berlin kurz zusammenfassen. Das Label der Designerin Leyla Piedayesh hat mittlerweile nicht nur in Berlin Kultstatus erreicht. Auffällige Prints und Muster sind Merkmale ihrer Kollektionen, die aus jeder Trägerin eine Großstadtnomadin machen.
Grund für den Einfluss aus Nahost ist die Herkunft der Designerin, die gebürtig aus dem Iran stammt. Die fantasievollen Muster auf den Kleidungsstücken, die an die Struktur von Gebäuden im Orient erinnern, verleihen den Kollektionen eine sommerliche Frische. Die legeren Schnitte spiegeln den Esprit der deutschen Hauptstadt.
Leyla Piedayeshs Karriere begann in Deutschland vor der Kamera, als sie als Moderatorin bei dem Fernsehsender MTV arbeitete. Nach einem Besuch auf einem Flohmarkt in Berlin änderten sich allerdings ihre Pläne: Sie kaufte dort ein Paar Pulswärmer, die sie zu einer Accessoire-Kollektion aus Strick inspirierten. Und zwar so sehr, dass die gebürtige Iranerin, mit der Hilfe einer Strickerin, gleich eine ganze Accessoire-Kollektion entwarf.
Ein Modedesign-Studium hat sie nie absolviert. Dem Erfolg hat es nicht geschadet, denn bei der Modemesse Premium, auf der sie ihre Kollektion präsentierte, fand sie 2004 wichtige Abnehmer. Ein kleines Label für Strickmode ist Lala Berlin nun schon lange nicht mehr. Innovative Materialkombinationen aus Kaschmir, Seide und zarter Baumwolle, sowie leuchtende Farben sind zu prägnanten Merkmalen der Kollektionen geworden.
Wie viel Erfolg Leyla Piedayesh mit ihrem Label hat und wie sehr es gewachsen ist, wird in vielerlei Hinsicht deutlich. Der erste Store von Lala Berlin eröffnete in Berlin, der zweite in Kopenhagen. Neben diesen beiden Läden wird die Marke weltweit, auch in Paris und London, in Boutiquen verkauft. Die internationalen Ziele machen sich dabei auch in der Struktur ihrer Kollektionen bemerkbar.
Piedayesh hat sie in Main- und Pre-Collections eingeteilt. Für große Modehäuser in New York und Paris ist diese Aufteilung ohnehin schon selbstverständlich. Im Jahr 2016 erfolgte eine weitere Ergänzung, als sie neben ihrer Ready-to-Wear Mode auch elegante Abendkleider zeigte. Hierbei ließ sie sich von dem Märchen Cinderella inspirieren.
Durch ihre Experimentierfreude sorgt Piedayesh immer wieder für viel Aufmerksamkeit. Die Schnitte sind lässig, aber zugleich weiblich und elegant. Die großflächigen und auffälligen Prints lassen die Kleidung verspielt wirken und sind zu einem Wiedererkennungsmerkmal des Labels geworden. Ihre Inspiration für die Muster und Prints haben unterschiedliche Ursprünge. Die Architektur ihres Heimatlandes und traditionelle Ornamente gehören zweifelsfrei dazu.
Diese Eindrücke bringt sie mit dem urbanen Charakter von Berlin in Einklang, so dass sie in ihren Designs Ausdruck finden. Zu einem der am häufigsten verwendeten Muster gehört der Kufiya-Print. Zuerst verwendete sie ihn auf Tüchern, später sah man das traditionelle Muster in neuinterpretierter Version auch auf weiteren Kleidungsstücken aus.
Bei der letzten Fashion Week in Kopenhagen bewies Leyla Piedayesh, dass Mode und Politik durchaus kombiniert werden können. Sie nutze die Reichweite ihres Labels, um ein politisches Statement zu setzen. Am Ende ihrer Show betrat sie den Laufsteg mit einem Schild in der Hand, auf dem "I’m an immigrant" stand, denn sie flüchtete als Kind mit ihren Eltern aus dem Iran.
Durch diese Aktion erhob sie ihre Stimme gegen die aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere gegen Trumps "Immigrant Ban". Als Reaktion gab es tosenden Applaus. Für ihren Mut und für ihre Mode, in der die Verbundenheit zu ihrem Heimatland und zu ihrer neuen Heimat deutlich wird.