Natürlich ist Hertha ein typischer Hund. Sie ist unglaublich verfressen, hört und riecht alles in ihrer Umgebung und bellt, wenn es an der Haustür klingelt. Irgendwie bringt sie aber zusätzlich das Kunststück fertig, andere Tiere zu imitieren. Im Büro beispielsweise heißt es – hinter meinem Rücken, aber ich kriege es trotzdem mit – sie sei wie eine Katze. Wenn man versucht ihre Aufmerksamkeit mit Geräuschen oder Ansprechen zu bekommen, guckt sie skeptisch und läuft einfach weiter. Sie lässt sich auch nur von den wenigsten Kollegen streicheln.
Alles in allem ist sie eher abweisend wie ein Stubentiger. Man könnte auch sagen wählerisch. Neulich erzählte mir eine Kollegin ganz amüsiert, dass Hertha freudestrahlend mit dem Ball im Maul auf sie zugelaufen sei. Erst war sie davon irritiert, doch als Hertha bei näherer Betrachtung feststellte, dass sie die Kollegin wohl mit einer anderen Kollegin verwechselt hatte und wieder kehrt machte, war sie wieder beruhigt: Hertha eben! Letzte Woche kam es zu einer kleinen Sensation, als Hertha minutenlang auf dem Schoß einer Kollegin saß, die sonst vergeblich versuchte, sie zu knuddeln.
Bei Spaziergängen mit anderen Hunden verwandelt sich Hertha dann in einen Gepard. In einer für ihre Größe beeindruckenden Geschwindigkeit zettelt sie Wettrennen an, die sie häufig auch gewinnt. Ihre Geheimwaffe ist ihre Wendigkeit. Während vor allem größere Hunde noch mitten im Bremsvorgang sind, macht Hertha schlagartig auf der Stelle kehrt und rennt in die andere Richtung. Beim Fangen-Spielen ist sie daher unschlagbar.
Karotten lassen Hertha zum Hasen mutieren, denn kaum etwas knabbert sie lieber als Möhrchen. Dabei macht sie schmatzende Geräusche und raspelt den kleinen Snack Stück für Stück weg. Mohrrüben sind übrigens eine super Zwischenmahlzeit für Hunde, denn sie machen satt. Zumindest so satt, wie ein Hund eben werden kann. Im Übrigen werden sie unverdaut wieder ausgeschieden, wodurch sie obendrein mit null Kalorien zu Buche schlagen. Außerdem verursachen sie in der Tasche nicht so unangenehme Gerüche wie die meisten Hundesnacks aus Fleisch.
Wo wir gerade beim Thema Fleisch sind: wenn es ums Fressen geht, wird Hertha zum Wolf. Denn ihre Hauptmahlzeiten bestehen zum größten Teil aus rohem Fleisch. Diese Art der Fütterung heißt "BARF". Das ist die Abkürzung für "biologisch artgerechtes rohes Futter" und die Philosophie dahinter ist vereinfacht ausgedrückt, dass es am gesündesten ist, sich bei der Fütterung an den Fressgewohnheiten der tierischen Vorfahren der Hunde zu orientieren – und Wölfe haben schließlich in der Natur selten einen Herd zu Verfügung.
BARF ist allerdings umstritten, weil man einiges beachten muss, damit es nicht zu Mangelernährung kommt. Und außerdem kann es sehr zeitaufwändig sein. Wir kaufen Herthas Futter daher tiefgefroren bei dem Berliner Start-Up Pets Deli. Es kommt in fertigen Portionen ganz bequem nach Hause und das Sortiment umfasst auch alle nötigen Zutaten wie Mineralpulver, Öle, Flocken, getrocknete Früchte, Kräuter und vieles mehr.