Lust auf österreichische Küche, aber keine Lust, sich zwischen Schnitzel und Gulasch zu entscheiden? Dann nichts wie ab in die Feinkosterei: Am zentral gelegenen Neuen Markt gibt es sämtliche österreichische Klassiker im Tapas-Format zum Teilen und Probieren.
Andere Länder sind da schon längst drauf gekommen: Am besten serviert man Speisen zum Teilen und im Miniaturformat. Damit man möglichst viel probieren kann. Wer österreichisch essen geht, muss sich meist entscheiden: Schnitzel oder Spinatknödel? Nicht so in der Feinkosterei: Dort gibt es das Schnitzel in Puppenformat und die Knödel so klein wie Golfbälle.
Wer in größerer Gruppe kommt, kann sich einmal durch die Karte bestellen und bekommt so sämtliche Klassiker der österreichischen Küche serviert. Zum Start machen wir eine Stippvisite bei Wiens kulinarischer Institution: Käsekrainer, Frankfurter, Debreziner – „das beste vom Würstelstand“, natürlich im Kleinformat.
Zum Hausbrot gibt es Wildschweinverhackertes und zum Rote Rüben Carpaccio (ein wenig Gemüse muss sein), gebratene Feigen und cremige Erbsenguacamole. Wer mag, kann sich auch belegte Schnitten aus der Vitrine im Erdgeschoss bestellen: Auf frisch gebackenem Joseph Brot stehen dort allerhand farbenfrohe Toppings zur Auswahl – von vegetarisch-vegan bis Fisch und Fleisch.
Das Lokal am Neuen Markt ist der zweite Standort der Feinkosterei. Ein schmaler Eingang, hinter dem sich über zwei Stockwerke hinweg ein weitläufiger, gemütlich beleuchteter Gastraum verbirgt. Das Haus hat eine lange Wirtshaustradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Das älteste Wirtshaus der Stadt soll sich hier befunden haben.
Beliebt vor allem bei Fiakern, die sich hier nach getaner Arbeit dem ausgiebigen Genuss von Bier und Wein hingaben. Das kann man auch heute noch: Die Getränke stammen vorwiegend aus heimischer Produktion, Bier etwa gibt es von der Biobrauerei Stiegl-Gut Wildshut.
Die perfekte Begleitung zu den deftigen Hauptgängen: Zart geschmortes Gulasch, knusprige Spanferkelstelze, Gans mit feinem Gratin. Letztere ist von der kleinen saisonalen Karte, die das Menü ergänzt.
Für Fans der Wiener Küche gibt es in der Feinkosterei den Wiener Klassiker, ein Kalbsbeuscherl aus allerhand Innereien, und natürlich das geliebte Schnitzel – zum luftigen Wölkchen souffliert. Ein paar vegetarische Gerichte finden sich auch auf der Karte. Darunter die eingangs erwähnten Spinatknödel – wie es sich gehört natürlich mit viel brauner Butter serviert.
Ein weiterer Vorteil des Tapas-Formats: Trotz ausgiebigen Genusses bleibt Platz fürs Dessert. Und so erfreuen wir uns zum Abschluss noch über eine Portion luftige Nockerln und einen prächtigen Eismarillenknödel.