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Abgefahren von Valentin Groebner

Montag, 11. August 2025
Advertorial

Buchpremiere: Valentin Groebner liest am 10. September aus seinem neuesten Buch "Abgefahren" in der Knesebeck Elf.

Abgefahren
von Valentin Groebner
Wallenstein Verlag
20 €

Wer noch nie etwas vom Historiker Valentin Groebner gelesen hat, fühle sich bitte sofort ertappt und gehe auf direktem Weg (nicht über Los!) in die nächstgelegene Buchhandlung (und auch nicht über Amazonien!) und frage neugierig nach dem unkonventionellsten, witzigsten und entlarvendsten Historiker unserer Zeit.

Das Gefühl des Ertapptseins ist hier übrigens kein schambehaftetes Schweigegebot, sondern gehört zum Groebner-Lesen unbedingt dazu! Sich in den Ausführungen wiederzuerkennen ist eine der schönsten Weltverbindungsmodi im Lesen überhaupt. Fürchten Sie sich nicht!

Groebners Fokus gilt den Selbstverständlichkeiten unseres gegenwärtigen wohlhabenden Lebensstils, dem was eben so dazugehört, was eben alle (die es sich leisten können) irgendwie machen. Scheinbar – entgegnet dann Groebner. Denn in den Selbstverständlichkeiten des Besitzens und Reisens ist so viel Status und Selbstherzeigung versteckt, dass bei genauerem Blick alles handfeste Materielle sich aufzulösen beginnt. Wohin er auch schaut, ob auf Sammler oder Reisende, Groebner entdeckt plötzlich nur mehr Fantasien und Projektionen.

Seien es Sammler von Autos, Uhren oder Kunst, seien es Minimalisten des Geschmacks; seien es weltreisende Highlighttouristen, Wellnessjunkies oder Gourmetgurus – die so wichtig genommenen Umgebungen, die hoch definierten Zutaten und Oberflächen werden durch Groebners Brille gesehen einander plötzlich ähnlich. Denn allesamt sind sie Darstellungsweisen unseres einzigartigen, unaustauschbaren Selbst.

Für Valentin Groebner sind nicht die Blicke der Anderen das Interessante, sondern unsere eigenen, auf uns selbst. Wer wir sind und sein wollen, wie wir uns herzeigen und was es uns kostet – monetär, seelisch und körperlich. Klingt ein bisschen wie ein neidischer Robin Hood oder ein selbstgerechter Zorro. Doch Groebner zeigt mit seinem entlarvenden Historikerfinger nicht nur auf die Anderen, sondern auch auf sich selbst.

Und dieser Modus ist so unglaublich erheiternd, dass man beim Verfolgen der Argumentation einstimmt ins Lachen über die eigene Lebensführung, über die herrlichen kleinen Schummeleien in den Überzeugungen und die Ungerechtigkeiten im Blick auf die Anderen.

Und gleich nach dem Lesen geht (und reist) man beschwingter durchs Leben, in einem locker federnden Gang der Selbstironie. Groebner lesen befreit!

Hinweis: Felix Palent bezieht sich hier auch auf das Buch Aufheben, Wegwerfen. Am 10. September liest er in der Knesebeck Elf aus Abgefahren >>

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