Dienstag bis Freitag 17.30–23.30 Uhr
Samstag 13–17 Uhr
Sonntag 13-22.30 Uhr
Reichlich Restaurant
Oberstraße 3
20144 Hamburg-Eppendorf
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Im Reichlich in Eppendorf wird vom Geschwisterpaar Reich Tiroler Küche jung und frisch zubereitet. O Ton des Patrons Clemens Reich: „Modern interpretierte alpine Köstlichkeiten“. Neben österreichischen Klassikern der finden sich auf der Karte auch mediterran inspirierte Gerichte. Einflüsse aus Italien und Frankreich verhelfen im Hause Reich der österreichischen Küche zu einem Hauch mehr Eleganz und Feinheit. Ein Besuch im Reichlich steht für entspannte Gastfreundschaft in einem modern eingerichteten Restaurant mit Hüttenfeeling, inspirierende Gerichte, überzeugendes Handwerk, gute Produkte, bestes Essen und kundig gewählte Weine.
Das Innenleben des Lokals verbindet gekonnt Moderne und Klarheit mit der Gemütlichkeit einer alpenländischen Gastwirtschaft. Die Atmosphäre ist lebendig und entspannt. Der Blick fällt auf Wände und Boden aus geräucherter Eiche und dunkelblaue Decken, deren Farbe von den Platten der quadratischen Bistrotische aufgenommen wird. Moderne Beleuchtungselemente bestrahlen punktuell die Tische.
Das Herzstück des Ladens ist die offene Küche, in der die edelstählernen Maschinen und Geräte vor einer hellen Steinwand drapiert wurden. An der Wand hinter dem Tresen lagern die Weine in Temperierschränken mit gläsernen Türen. Das gesamte Innenleben ist custom made. Man sieht und spürt, wie viel Planung und Aufwand in Einrichtung und Ausstattung des Lokals investiert wurde.
Wir nehmen Platz am Tresen mit Blick in die Küche und auf das Familienwappen der Familie Reich. Dieser entstammen Sophia und Clemens. Die Eltern von Sophia und Clemens Reich betrieben viele Jahre lang eine Berghütte im schönen Tirol. Durchaus naheliegend also, dass die Kinder in die Fußstapfen der Eltern treten. Man merkt den Geschwistern an, dass sie im elterlichen Betrieb aufgewachsen sind. Gastronomen mit Selbstverständlichkeit.
Auf der anderen Seite aber auch aufstrebende Gastronomen, die mit einem frischen und überzeugenden Konzept aufwarten und dafür schon einige Lorbeeren eingefahren haben. Die Szene Hamburg kürte das Reichlich übrigens zum Newcomer des Jahres.
In der Küche leitet Sophia an der Seite ihr Teams das Geschehen. Alle Akteur*innen sind Anfang 20. Wir erleben ein junges und engagiertes Team bei der Arbeit. Es wirkt geradezu meditativ, die Köch*innen bei ihrem Schaffen zu beobachten. Jeder Handgriff sitzt, wenige Worte reichen zur Verständigung, die auch ohne Blickkontakt Rücken an Rücken stehend funktioniert. So werden im Reichlich mit großer Professionalität und Präzision die Gerichte zubereitet.
Trotz des voll besetzten Lokals kommen hinter den Tresen weder Stress noch Hektik auf. Dies gilt im Übrigen für das gesamte Team. Der Service ist flink, herzlich und auf den Punkt. So schafft es das das Team mit Freude und Leichtigkeit, die Kundschaft glücklich zu machen. Schon das zum Auftakt gereichte hausgemachte Tiroler Schüttelbrot mit Liptauer macht Laune.
Verwendet werden in der Küche des Reichlich hochwertige, überwiegend regionale Zutaten. Die Karte ist kompakt und ausgewogen komponiert. Zum Schüttelbrot serviert uns Clemens einen herb-frischen Reichlich Spritz bestehend aus Bitterlikör, Mandarine, Zitrone, Maracuja und Schaumwein. Das wohlschmeckende Gemisch prickelt sich alsbald fein und zielstrebig über den Gaumen in unser Denkorgan.
Als Starter überzeugen uns ein Klassiker des Hauses, Ravioli mit konfierter Maishendlkeule mit aromatischem Jus, Zitrone und krosser Haut, sowie ein Salat aus verschiedenen Tomaten mit Basilikum, Sablée, Schalotte und Stracciatella. Die Scamorza Ravioli mit Pfirsich, Zitronen-Thymian und Nussbutter sind schlicht ein Gedicht.
Bei den Hauptgerichten brilliert der gekochte Kalbstafelspitz mit Schnittlaucherdäpfeln, hausgemachtem Cremespinat und Apfelkren. Auch der pochierte Saibling mit Letscho, Erdapfelstroh und Zitronen-Saiblingsfond kann sich ausgesprochen schmecken lassen. Genau wie die auf den Punkt gegarten und köstlich gefüllten Champignons-Schlutzkrapfen mit Bärlauch, Bergkäse und Vogerlsalat (Feldsalat).
Wir sind zu Gast bei Tirolern, es wundert also wenig, dass auch die Desserts zum Niederknien gut sind. Wir genießen Affogato mit Granta-Likör, einer Spezialität aus Tirol, der aus Preiselbeeren destilliert wird, sowie Opalin und Crumble. Warm trifft kühl, schmelzend trifft knusprig. Der Likör rundet das Ganze trefflich ab. Und auch die Marrillenknödel mit Aprikosen (deutsch für Marille) und Schokoladenfüllung machen selig.
Wie die Speisekarte ist auch die rein europäische Weinkarte auf Wesentliches konzentriert. Hier überzeugt beispielsweise der erfrischende offene Grüne Veltliner vom Lehm vom Bionweinhof des Niederösterreichers Toni Schmid. Auch der sehr anständige Bundsandsteiner Riesling vom Weingut Andres sorgt für Trinkfreude mit Finesse und Eleganz.
Der Krack Rosé Brut 2020 zeigt ein feines lachsrosa mit feiner Perlage und duftet nach roten Johannisbeeren, Himbeeren, Hagebutte und etwas nach Grapefruit-Zeste. Oder einem Rosé, der von Clemens Reich in Kooperation mit der Familie Rieder kreiert wurde. Deren Weingut liegt zwischen Cannes und Nizza und bringt mediterrane Sonnigkeit ins Glas.
Der Abend neigt sich schon dem Ende zu. Beglückt streifen wir noch ein wenig durch die laue Nacht und wissen, das war nicht der letzte Abend bei Clemens, Sophia und den Reichlichs.