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Vom Himmel ins Bett Window to The Clouds und Dans Mon Lit

Mittwoch, 24. März 2021

Der Philosoph José Ortega Y Gasset, einer der bedeutendsten spanischen Denker des 20. Jahrhunderts, hat mal gesagt:

“Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umbrandet ist.”

Ein Zitat, mit dem wir uns inmitten der hereinbrechenden Wirklichkeit der dritten Corona Welle besonders identifizieren können. Ist es doch eine Realität in der die Sehnsucht nach dieser Insel und dem schieren, haptischen Erleben von Kunst immer dringender und wichtiger wird.

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

#Kulturfindetstadt (15)

Window to The Clouds, Matthew Lutz-Kinoy im Salon Frieder Burda

Ein besonders gut geeigneter Rahmen, um dieser harschen Realität für einige Zeit zu entfliehen, findet sich derzeit im Frieder Burda Salon. Denn der in Los Angeles und Frankreich lebende Künstler Matthew Lutz-Kinoy ist dafür bekannt in seinem Werk den verschiedensten Medien die Treue zu halten. Diese Großzügigkeit der Materialien und Formen tut jetzt besonders gut und Besucher können diese nun höchst wirkungsvoll in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland erleben.

In Gemälden, Keramiken und Skulpturen erleben wir eine Reihe zeitgenössischer Landschaften in Form malerischer Reflexionen, die nicht nur auf verschiedene Architekturen, historische Gemälde und aktuelle Ereignisse blicken, sondern auch durch diese hindurch. Es entstehen Welten die Räume schaffen für gemeinsame Erfahrungen menschlicher Präsenz aber auch Berührung.

Schon der Eingang in die Ausstellung mit dem weichen, rosa Teppich und der eindringlich-betörenden Skulptur aus unzähligen rosa Pompons verdeutlicht Lutz-Kinoys Interesse an künstlerischer Transformation und spirituellen Übergängen. Diese Übergänge macht er räumlich für uns erfahrbar.

“Wechsel der Jahreszeiten und flüchtige Wolken vermitteln Veränderung und den Lauf der Zeit. Zeit ist für Lutz-Kinoy weder ein lineares noch ein singuläres Konzept. "Zukunft kann ein Problem sein", schrieb der Leistungstheoretiker José Esteban Muñoz in dem einflussreichen Buch Cruising Utopia (2009), aus dem Lutz-Kinoy schöpft. In den Interventionen dieser Ausstellung, die die Sprachen Repräsentation und Performance verbinden, erkundet Lutz-Kinoy Räume jenseits der erblichen oder ererbten Zeit. Als Ansichten einer Gegenwart, die nicht der Zukunft verpflichtet ist, schenken diese Intimitäten Öffnungen in den Himmel - oder, wie Muñoz es nennt, in Ekstase - auf Erden.

 Just what the Doctor ordered!

#Kulturfindetstadt (19)

Dans Mon Lit, Corinne von Lebusa & Inga Kerber bei Jarmuschek + Partner

Von den Wolken ins Bett oder „Dans mon lit - In mein Bett“. Dahin nehmen uns die beiden Künstlerinnen Inga Kerber und Corinne von Lebusa in ihrer aktuellen Ausstellung in der Galerie Jarmuschek + Partner. Das Bett hat im letzten Jahr eindeutig an Bedeutung gewonnen, möchte man meinen. Es ist der ultimative Ort des Rückzugs, Vergessens, aber auch Raum für Intimität, Austausch und verwirrender Traumwelten. Bei Inga Kerber und Corinne von Lebusa ist das Bett vor allem ein Schauplatz der Begegnung – mit der Frau in der Hauptrolle.

Corinne von Lebusas unverkennbarer Stil lässiger Eleganz zeigt ihre Protagonistinnen mit allen Gegensätzen und Attributen des weiblichen Geschlechts, von sinnlich-verführerisch bis stark und verletzlich, aber immer mit einem Augenzwinkern, einem spielerischen, ja oft rätselhaften Element und Narrativ. Und genau das macht ihre Malerei und Figuren so charmant und gleichzeitig frei. Gucken wir durch ein Schlüsselloch oder werden wir Zeuge einer Fantasie? Und wenn ja: Ist es die der weiblichen Figur oder die eines Mannes, wer hat die Kontrolle?

Die „Demoiselles dans les Plantes“ von Inga Kerber haben sich dem Konzept von Kontrolle schon lang entzogen, so scheint es, drängen sie doch über alle Grenzen hinaus, all den zur Verfügung stehenden Raum einnehmend, and then some. Der innewohnende Schwung in Kerbers Zeichnungen und Strich verbindet und betont die runden, fließenden Formen und Haltungen ihrer höchst präsenten weiblichen Figuren, die zu uns in den Raum zu vibrieren scheinen. Die Farben, Kleidermuster, die ornamentalen Schnörkel und stilisierten Pflanzen lassen einen herrlich sogartigen Wirbel um ihre Figuren herum entstehen, der sich auf die Betrachter:innen überträgt.  

Dabei überrascht es nicht, dass die beiden in Leipzig lebenden Künstlerinnen sich seit vielen Jahren kennen und auch in unmittelbarer Nähe zueinander in der Baumwollspinnerei arbeiten. Dabei inspirieren Sie sich gegenseitig und haben schon mehrmals international und national miteinander ausgestellt. Eine wirklich fantastische Konstellation mit ordentlich Wumms!

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