Ein besonders gut geeigneter Rahmen, um dieser harschen Realität für einige Zeit zu entfliehen, findet sich derzeit im Frieder Burda Salon. Denn der in Los Angeles und Frankreich lebende Künstler Matthew Lutz-Kinoy ist dafür bekannt in seinem Werk den verschiedensten Medien die Treue zu halten. Diese Großzügigkeit der Materialien und Formen tut jetzt besonders gut und Besucher können diese nun höchst wirkungsvoll in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland erleben.
In Gemälden, Keramiken und Skulpturen erleben wir eine Reihe zeitgenössischer Landschaften in Form malerischer Reflexionen, die nicht nur auf verschiedene Architekturen, historische Gemälde und aktuelle Ereignisse blicken, sondern auch durch diese hindurch. Es entstehen Welten die Räume schaffen für gemeinsame Erfahrungen menschlicher Präsenz aber auch Berührung.
Schon der Eingang in die Ausstellung mit dem weichen, rosa Teppich und der eindringlich-betörenden Skulptur aus unzähligen rosa Pompons verdeutlicht Lutz-Kinoys Interesse an künstlerischer Transformation und spirituellen Übergängen. Diese Übergänge macht er räumlich für uns erfahrbar.
“Wechsel der Jahreszeiten und flüchtige Wolken vermitteln Veränderung und den Lauf der Zeit. Zeit ist für Lutz-Kinoy weder ein lineares noch ein singuläres Konzept. "Zukunft kann ein Problem sein", schrieb der Leistungstheoretiker José Esteban Muñoz in dem einflussreichen Buch Cruising Utopia (2009), aus dem Lutz-Kinoy schöpft. In den Interventionen dieser Ausstellung, die die Sprachen Repräsentation und Performance verbinden, erkundet Lutz-Kinoy Räume jenseits der erblichen oder ererbten Zeit. Als Ansichten einer Gegenwart, die nicht der Zukunft verpflichtet ist, schenken diese Intimitäten Öffnungen in den Himmel - oder, wie Muñoz es nennt, in Ekstase - auf Erden.”
Just what the Doctor ordered!