Restaurants
Mittwoch bis Samstag 17-2 Uhr
Zazatam
Hillerstraße 2
1020 Wien-2. Bezirk
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Der Name klingt magisch, und magisch sind auch die Speisen und Drinks, die hier serviert werden. Das Zazatam befindet sich in einem prächtigen Anwesen in einer idyllischen Straße im zweiten Bezirk. Der ausladendem Garten mit gemütlicher Terrasse macht es zur idealen Sommerlocation.
Die Straße wird immer ruhiger, bis plötzlich, auf der linken Seite, ein herrschaftliches Anwesen auftaucht. Aus dem sanft erleuchteten Garten dringen Stimmen und Besteckklappern nach draußen. Garten trifft es eigentlich nicht, es ist fast ein kleiner Park, der das Gebäude umgibt.
Ein ehemaliges Offizierscasino, erfahren wir, als wir zu unserem Tisch auf der Terrasse geführt werden. Statt dem Glücksspiel frönt man heute dem guten Essen und Trinken: Vor ein paar Jahren zog das Zazatam in diese grüne Großstadtoase, die sich unweit des Praters im 2. Bezirk versteckt.
Der Abend ist noch jung, die Luft sommerlich lau und so beginnen wir erstmal mit einer Runde Drinks. Der Barchef spielt mit französischen (er stammt aus Lyon) und japanischen („sehr spannende Spirituosenszene“) Aromen und mixt sie mit Einflüssen aus aller Welt.
Das Ergebnis schmeckt hervorragend. Im Bitter Plum trifft japanischer Pflaumenlikör auf Zitrus und Tonic, im Soil Food Mezcal auf Tonka-Kamillen-Sirup.
Bis wir bestellt haben, sind unsere Drinks fast leer – es klingt einfach alles gut, die Entscheidung ist entsprechend schwer. Wir hätten es uns auch einfach machen können und das viergängige Tasting Menü bestellen können, das es für 70 Euro pro Person gibt.
Da wir aber unbedingt die Spaghettoni mit Limette und Pistazienpesto probieren wollen, die uns der Barkeeper ans Herz gelegt hat und ich außerdem Crispy Artichoke auf der Karte entdeckt habe, beschließen wir, unser eigenes Menü zusammenzustellen. Die Karte im Zazatam beginnt mit kleinen Snacks zum Teilen, danach kommt Pasta, anschließend Hauptgänge mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch.
Wir starten mit besagter Artischocke – kleine knusprige Stückchen, die in Cashew-Creme gedippt werden. Ein Favorit des Abends! Sicher auch wegen des Magic Dust, der obendrauf gepudert ist und dessen magische Zubereitung natürlich Geheim bleibt. Auch die anderen Vorspeisen wurden mit Magie gewürzt: Der zarte Pulpo wird auf lila Karottenmus gebettet, das Beef Tatar (von alten Milchkühen) kommt mit frisch gedämpften Bao Buns an den Tisch.
Auf jedem Teller gibt es überraschende Aromen zu entdecken. Selbst beim grünen Salat, den mein Begleiter (sonst nicht so für „Grünzeug“ zu haben) begeistert wegisst. Grund der Begeisterung: Zitronige Wildkräuter, vor allem aber Wasabi-Trauben und Quinoa-Chips, die für Crunch sorgen.
Die Pasta ist al dente und cremig, wir eigentlich schon ziemlich satt und doch hocherfreut, als unsere Hauptgänge kommen. Auch hier gilt: Aromen aus aller Welt werden kreativ und überraschend kombiniert. Von Mole bis Miso, Rinderzunge bis Aubergine.
Ich esse Kabeljau mit Mangold, Dashi und „verbotenem“ schwarzem Reis. So genannt, weil ihn früher nur der chinesische Kaiser essen durfte. Diese Zeiten sind glücklicherweise schon lange vorbei, sodass er nun cremig auf meinem Teller liegt, wo er einen perfekten Begleiter zum saftig gedämpften Fisch abgibt.
Die Desserts im Zazatam machen ebenso Spaß. Und wieder wird mit Bekanntem gespielt: Es gibt Churros – die in Spanien und Lateinamerika beliebten, frittierten Teigstangen – und Popcorn, hier als Eis. Zum veganen Kokos-Flan serviert das Küchenteam fermentierte Ananas.
Wer mag, kann sein Dessert auch in flüssiger Form zu sich nehmen: In Form eines gepimpten Mangolassi oder als Café Bonbon mit Kokosmilch und Rum. Im Garten kehrt irgendwann Ruhe ein, aber die Bar des Zazatam, die in den opulent geschmückten Räume im Untergeschoss liegt, hat bis in die frühen Morgenstunden geöffnet.
