In der umfassenden Einzelausstellung I do You hat die Künstlerin Monica Bonvicini architektonische Installationen entwickelt, die sich als feministische Aneignung des von Mies van der Rohe konzipierten Raumes verstehen und den Besucher*innen ungewohnte Perspektiven eröffnen. Daneben gibt es auch ausgewählte skulpturale Arbeiten aus Bonvicinis Oeuvre zu sehen, mit denen die Besucher*innen auch interagieren können; etwa die für zwei Personen konzipierten „Chain Swings“ (2022).
Dass Monica Bonvicinis gerade eröffnete Soloshow in der Neuen Nationalgalerie, die sicherlich als Höhepunkt ihrer Laufbahn gesehen werden kann, vor allem als feministische Künstlerin an diesem besonderen Kunstort ausgerechnet von den #metoo-Vorwürfen gegen ihren (mittlerweile ehemaligen) Galeristen Johann König bestimmt wird, kann man entweder als extremen Zufall sehen, oder einfach nur als ein hochkarätiges Beispiel ob der #metoo-Realität auch in der Kunstwelt.
Bonvicini hatte die Zusammenarbeit mit König zuerst nur pausiert, bis das anonyme feministische Kollektiv „Soup du Jour“ in einem offenen Brief eine noch klarere Position von ihr forderte.
Um diesem sexistischen Mief etwas konkretes entgegenzusetzen, ist diese letzte Kolumne des Jahres 2022 Frauen in der Kunst und konkret einigen der Künstlerinnen, deren Werk derzeit in Berlin zu sehen ist, gewidmet. Und wie Sie sehen, sprechen die Ausstellungstitel für sich!
Neue Nationalgalerie |
Potsdamer Str. 50 | 19785 Berlin.Ausstellung
25.11.2022 bis 30.04.2023
Di, Mi-So 10-18 Uhr
Donnerstag 10-20 Uhr