Montag bis Samstag 12-1 Uhr
Enoteca l'Angolino
Knesebeckstrasse 92
10623 Berlin-Charlottenburg
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Es ist Montag Abend. Die Knesebeckstraße ist wie ausgestorben und doch ist die Enoteca l'Angolino bis auf den letzen Platz belegt. Rosa karierte Tapeten an den Wänden, schlichte dunkle Holztische, Weinregale und eine vollgepackte Vitrine mit Antipasti und anderen Spezialitäten. Ein stilvolles fröhliches Interieur präsentiert sich hinter den bodentiefen Fenstern und bittet darum einzutreten.
Angolino heißt eigentlich Claudio Bragato. 2010 eröffnete er das kleine italienische Restaurant gemeinsam mit seinem Bruder, und die solide Küche der Enoteca l'Angolino, die er hier serviert, hat sich scheinbar herum gesprochen. In der Berliner Gastronomie ist Bragato dabei bereits seit über 20 Jahren fest verankert. So verdanken wir dem Norditaliener beispielsweise das Il Calice, das zunächst in der Giesebrechtstraße war und heute in den Leibnitz Kollonaden zu finden ist.
Am Herd der Enoteca l'Angolino ist Ivan Martinelli der Chef. Er wird von Köchen aus unterschiedlichen Regionen Italiens unterstützt, die für eine abwechslungsreiche Wochenkarte und ein täglich wechselndes Business Lunch sorgen. Wir nehmen uns am heutigen Abend die Wochenkarte vor. Brot und ein hervorragendes Olivenöl nebst einem Glas Hauswein werden gereicht und wir bestellen: "Perlhuhnröllchen gefüllt mit Rotweinbirnen", "Frischen Blattspinat mit geröstetem Speck, Parmesan und Pinienkernen", sowie einen "Auberginenauflauf" als Vorspeise.
Als Secondi lassen die Herren der Runde "Tagliatelle mit Rehragout" servieren, das sich als eines der Highlights entpuppt. Wirklich fantastisch! Zum Hauptgang ordern wir "Geschmorte Ochsenbäckchen mit Wildbrokkoli und Kartoffelgratin", nebst einem "Entrecôte mit Gemüse und Kartoffelstampf". Die Ochsenbäckchen schmelzen wahrhaft auf der Zunge und die Soße dazu ist schlicht ein Gedicht. Auch über das Entrecôte vernehme ich nur anerkennende Worte.
Alle Gerichte sind zurückhaltend gewürzt, werden weder von Knoblauch noch von Salz erschlagen und schmecken vornehmlich nach ihren Grundzutaten. Eine ehrliche Küche, die uns wirklich begeistert. Richtig rund macht den Abend in der Enoteca l'Angolino aber auch der Service – allen voran Bragatos Tochter, die ohne großes Gewese, aber freundlich und offen, immer präsent ist. "Wer einmal Gast war, geht als Freund." – So steht es auf der Website und das kann ich nur bestätigen.