Freitag bis Montag: 12.00 - 15.00 Uhr und 18.30 - 00.00 Uhr
Tantris DNA
Johann-Fichte-Straße 7
80805 München-Schwabing
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Wenn eine Münchner Institution wie das legendäre Tantris 2021 gleich mit zwei verschiedenen Restaurants unter der Dachmarke Maison Culinaire nach Umbauphase und Chefkoch-Wechsel wiedereröffnet, ist die Erwartungshaltung entsprechend hoch. Immerhin führten Sterne-Köche wie Hans Haas und Eckart Witzigmann jahrzehntelang die Michelin-Ranglisten Deutschlands an und galten als Wegbereiter der klassischen französischen Küche in Süddeutschland.
Nun stehen im modernisierten Haus gleich zwei neue Meister:innen ihres Faches am Herd. Der junge Deutsch-Kanadier Benjamin Chmura widmet sich im Tantris im vorderen Teil des Hauses raffinierten Mehrgang-Menüs, während die Französin Virginie Protat als kulinarische Chefin des Tantris DNA im hinteren Separée mit vielfältigen À-la-carte-Gerichten glänzt.
Es sind klassische französische Speisen aus fünf Jahrzehnten Tantris, welche die Absolventin des Paul Bocuse Instituts serviert. Eine zeitlose, auf die besten Produkte der Saison fokussierte Küche, die begeistert.
Schon alleine die Speisekarte in schlichtem Schwarz mit eingraviertem Text in Gold – eine poetisch-schöne Zusammenfassung, was das Tantris kennzeichnet – wirkt so verheißungsvoll wie die knapp zwölf verschiedenen Gerichte, die darauf zu finden sind, passend bezeichnet als „pour le plaisir“, „hors d’œuvres“ oder „plats principaux“.
Als Amuse-Gueule gibt es neben fingergerechten Häppchen wie etwa einer Krokette mit Frischkäse-Curry-Füllung auch eine traditionelle Zwiebelsuppe mit Parmesan-Blätterteig-Haube – herrlich! Dazu Brot aus der hauseigenen Backstube, in einem Korb mit kunstvoll gefalteten Servietten gereicht, sodass es einem kleinen hübschen Nest gleicht.
Wir probieren uns weiter durch die Karte, von den frischen Austern über die Entenleber bis hin zu gegrillten Jakobsmuscheln, der Hechtklösschen-Mousse mit Flusskrebsen und einem wunderbar zarten Rinderfilet. Alles ist stimmig, alles eine geschmackliche Freude.
Für das neue Konzept des DNA Restaurants hat man den separaten Teil vom Tantris, den man früher exklusiv für Veranstaltungen mieten konnte, umgestaltet. Schwarze Samtsofas und rote Stühle greifen das markant-elegante Farbschema des Hauses auf, während Steinskulpturen an der Decke, der Blick auf den bestuhlten Innenhof und ein Lichterschild an der Wand dem Ganzen den Charme eines französischen Bistros verleihen.
Weiße Tischdecken sucht man daher vergebens. Stattdessen werden die handwerklich sowie geschmacklich erstklassigen Gerichte auf schlichten Tellern serviert und auf blank geputzten runden Marmortischen abgestellt.
Überhaupt: Der Service rund um Restaurantleiter und DNA-Chefsommelier Mathieu Mermelstein ist ebenso fachkundig wie herzlich und setzt auf eine private Atmosphäre und humorvolle Gespräche.
Und wie erwartet, ist auch der Abschluss des Essens ein Highlight für sich: Statt minimalistischen Portionen finden sich auf dem Süßspeisen-Wagen mit Retro-Charme - ein Erlebnis für sich! - gleich fünf verschiedene französische Desserts aus der hauseigenen Patisserie wie etwa Apfeltarte oder ein Mousse au chocolat-Törtchen.
Auch der Käse, den wir aus Sättigungsgründen leider verweigern müssen, wird stilecht auf einem solchen Servierwagen präsentiert. All das macht das Tantris DNA zu einem Ort, der zum Verweilen einlädt und den man gar nicht mehr verlassen möchte.