Endlose Wüste, hohe, karge Berge, eine scheinbar nicht enden wollende Küste mit türkisblauem Meer und weißen Sandständen. Anflug auf Maskat, die Hauptstadt des Omans. Blühende Landschaften kann man sich aus dem Flieger kaum vorstellen. Doch die Vielfalt des Omans, übrigens eines der sichersten Reiseländer überhaupt, ist grandios.
Nur gibt das Land von Sindbad dem Seefahrer seine Geheimnisse nicht unbedingt auf den ersten Blick preis. Wohl aber, wenn man sich aufmacht, das Sultanat zu bereisen, am besten mit einem privaten Chauffeur, der weit mehr ist als ein Fahrer.
Die Straßen im Oman sind sehr gut ausgebaut. Deutsche Ingenieure haben mitgeholfen. Auch die vielen Blitzer, ein Import aus Deutschland. Sorgen darüber muss man sich nicht machen. Zu schnell fährt hier niemand.
Ganz ehrlich, nach dem ersten Eintauchen in diese wahrlich 1001er Nacht entsprechenden Stadt, von Maskat aus auf eine einwöchige Tour mit einem privaten Fahrer zu gehen, ließ Zweifel aufkommen. Worüber die ganze Zeit reden? Eine Sorge, die mehr als unbegründet war. Ein großes, komfortables Auto und ein sehr gut englisch sprechender Omani – Einstieg gelungen.
Man kann aus keinem Reiseführer erfahren, was diese Oman-Rundreise mit Chauffeur für viel Geschichte und Geschichten und sehr spannende Einblicke in den Wüstenstaat am Persischen Golf mit sich bringt.
Von der Küste ins Landesinnere zur ehemaligen Hauptstadt am Fuße des Jebel Akhdara, dem „Grünen Berg“ im Hajar-Gebirge, fahren wir 160 gut klimatisierte Kilometer. Umgeben von Palemenhainen liegt die Oase Nizwa, im 6. und 7. Jahrhundert die Hauptstadt. Heute noch ist sie ein geistiges und kulturelles Zentrum. Der große Souk ist die Hauptattraktion, der freitägliche Tiermarkt, auf dem lautstark um Ziegen, Schafe und Kühe gefeilscht wird, ein unvergessliches Erlebnis.
Das Hajar-Gebirge mit seinen grandiosen Schluchten und Canyons, Festungen und terrassenförmig angelegten Feldern an Steilhängen, Festungen, Palästen und idyllischen Bergdörfern ist eine Welt für sich. Auf zweitausend Metern Höhe, wo es gut und gerne erfrischende 15 Grad kühler ist als in Maskat wachsen Apfel- und Feigenbäume und werden die Rosen für das weltbekannte Parfüm „Amouage“ gezüchtet.
Inmitten dieser einzigartigen Bergwelt thront auch das Anantara Al Jabal Al Akhdar, ein Luxushotel, dessen spektakuläre Aussicht schon Lady Di Mitte der 1980er-Jahre fasziniert hat. Nachvollziehbar, dass die Hotelmacher*innen dann auch gleich eine Aussichtsplattform in „Diana’s Point“ benannt haben.
Im Oman kann man in großartigen Hotels nächtigen, wie zum Beispiel im wunderschönen Chedi Muscat, das eine ganz eigene Farbwelt hat. Das gehört bei einer Rundreise dazu. Jedoch gibt es eine Steigerung: Glamping. Glamouröses Campen inmitten der Wahiba-Wüste, eine Reise innerhalb der Reise. Umsteigen in einen 4-Wheel-Drive und durch den roten Puderzuckersand, vorbei an Beduinenunterkünften, Dromedar- und Ziegenherden ins Wüsten-Nichts.
Bis es auftaucht, das eigens für nur ein Paar, nur eine Familie eingerichtete Zeltcamp. Ein orientalisch eingerichtetes Beduinenzelt zum Schlafen, ein Wohn-Ess-Zelt, ein offenes Bade-Zelt und Zelte für das mit Turban und langem, weißen Kandora-Gewand bekleidete Team, das einem für diese besondere Art des Wüsten-Quartiers zur Verfügung steht.
Stille hören, während der Teatime und des Dinners, ein einfaches Essen, das perfekter nicht sein könnte, unter dem Sternenhimmel. Der Sonnenaufgang, das Frühstück auf Klappstühlen und Frühstückseier zubereitet über dem offenen Feuer, ob der Dramaturgie der Rundreise ein Erlebnis, das man sich für den Schluss aufheben sollte.
Geht es wieder zurück nach Maskat, mag man noch etwas roten Wüstensand im Schuh haben. Der Chauffeur kennt das, nimmt’s gelassen. Vielmehr ist er gespannt, die Glamping-Geschichten zu hören.
Natürlich könnte man auch ohne Fahrer durch den Oman fahren, so jedoch ist es weit entspannter, stressfrei und bringt mehr Geheimnisse des Sultanats zu Tage. Welche maßgeschneiderte Tour am besten passt, wissen die Reiseexpert*innen von Ella Fogg, die Reisewunder geschehen lassen.