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Lovekitchen Kolumne The Making of a Cookbook # 1

Freitag, 11. März 2016

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Mein Leben ist in Kochbuch-Phasen eingeteilt. Anfangs waren es die Time Life Kochbücher, die sich einem Thema von der Pike auf widmeten und trotzdem undogmatisch genug waren, einen jungen Menschen wie mich zu interessieren. Die stehen heute noch in meinem Regal. Wie das Kronen Zeitungs-Kochbuch mit seiner absoluten Retro-Optik. So sehr ich die Tageszeitung verachte, so sehr schätze ich das kleine Kochbuch. Die Bilder darin bringen mich zum Lachen. Der rührende Pomp – die unbedarfte Ungenauigkeit. Es ist erstaunlich, wie sehr sich unser Blick aufs Essen seither verändert hat. Dieses kleine gelbe Büchlein nehme ich oft zur Hand, wenn ich wissen will wie ein traditionelles österreichisches Gericht ursprünglich mal gedacht war.

Das nächste wichtige Kochbuch: "Die neue alte Küche" von Wolf Uecker begleitete mich in meinen Twen-Jahren durch eine wilde Studentenzeit in Hamburg. Dementsprechend mitgenommen sieht es aus. Es ist überall mit Rotwein- und anderen Flecken übersät. Über zwei Seiten steht da in großen übermütigen Lettern geschrieben: "Ich liebe Kochen". Da hatte ich wohl in meiner WG-Küche etwas zu viel Küchenwein getrunken. Meinen Borschtsch mache ich immer noch nach Uecker. Es gibt kein besseres Rezept.

Eschi Fiege Wien Portrait

Danach folgte "white heat" von Marco Pierre White. Das Buch und sein wilder, atemberaubend gut aussehende Autor Marco Pierre White flößten mir Respekt ein. Er sah so gefährlich aus, und es gab schwarz-weiß Fotografien darin. In einem Kochbuch! Ich bekam eine Idee von der Leidenschaft mit der manche Köche kochen und manche Autoren Bücher machen. Ich selbst habe nie nach White gekocht, aber viel von ihm gelernt. Zum Beispiel das: "You can tell how good a cook is by how well he does the simple things".

Es folgten danach noch viel andere Autoren, etwa Elfie Casty, die Grand Dame unter den Autodidakten, Tessa Kiros, aus deren Buch "Die Welt in meiner Küche" die Liebe zwischen den Seiten hervorquillt. Später natürlich Jamie Oliver: Man kann von ihm denken, was man will, er hat viel für die moderne Kochkunst getan. Und unter anderem ist es seiner unbedarften, bubenhaften Leichtigkeit zu verdanken, dass sich so viele Menschen wieder fürs Kochen interessieren. Er ist stehender Teil der Kochkultur, wie Madonna wesentlicher Teil der Popkultur ist.

Dann kamen der umtriebige Hugh Fearnley Whittingstall als unendlich sprudelnder Rezeptquell, und Nigel Slater. Vor ihm und seinen wunderschönen Büchern möchte ich mich verneigen. Und natürlich last but not least ist da: Yotam Ottolenghi, der mich in letzter Zeit geprägt hat wie kein anderer. Ich liebe Kochbücher und besitze inzwischen mehr als Schuhe. Ich bin stolz und glücklich, dass ich bereits ein eigenes machen durfte. Ein zweites ist im Werden. Die Fotos und Texte habe ich gerade heute an meinen Verlag, den Brandstätter Verlag, abgeschickt.

Seit meinem ersten Buch bin ich nun leidenschaftlich ins Kochbücher machen verknallt. Ich will jetzt jedes Jahr ein Kochbuch herausbringen. Also werde ich mich ab sofort einem neuen Buch-Projekt widmen. Und wenn Sie möchten, dann können Sie mich hier bei der Arbeit begleiten und von Anfang an etwa zweiwöchentlich lesend miterleben, wie hoffentlich mein drittes Kochbuch entsteht und wie es gemacht wird. Mit allen Irrungen und Wirrungen, Ups and Downs, Fehlern und Erkenntnissen.

Nächstes Mal: "Eine Idee haben – hoffentlich!".

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