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Berliner Lieblingsorte von Gastronomin Marie-Anne Raue

Mittwoch, 11. September 2019

Die Orte im Überblick

Karte (10)

Marie-Anne Raue, Initiatorin und Inhaberin des Restaurants Tim Raue ist eine Macherin. So war sie es auch, die ihren damaligen Ehemann und Starkoch Tim Raue dazu überredete, das heute international renommierte Restaurant zu eröffnen. Bis heute sind die beiden beruflich ein Team und sie der wirtschaftliche Kopf hinter dem namhaften 2-Sterne-Restaurant.

Mit gerade mal 18 Jahren lernte sie den angehenden Koch in einer Diskothek kennen und entdeckte über ihn die Gastronomie als ihre Passion. Wohlbehütet war sie als Tochter einer Medizin-Studentin und eines Lehrers mit drei Brüdern in Berlin-Friedenau aufgewachsen. Mit einer klassischen Ausbildung zur Ballerina und Sängerin hatte sie ursprünglich eine Musical Schule besuchen wollen und später mit BWL geliebäugelt.

Doch nach einigen Praktika im Service fiel die Entscheidung aufs Restaurantfach: Der Service-Gedanke vereint mit kaufmännischen Aspekten hatte ihr auf Anhieb gefallen. Ihre Ausbildung absolvierte die zielstrebige Unternehmerin binnen zwei Jahren bei Franz Raneburger im Schloss Glienicke und im Bamberger Reiter. Eine intensive Zeit: 16 Stunden, 6 Tage die Woche: "Das muss man als Teenager wollen."

Es folgten Stationen im Restaurant Rosenbaum und in den Berliner Kaiserstuben. Im Restaurant E.T.A. Hoffmann im Hotel Riehmers Hofgarten zeichnete sie als Maître d’Hotel und Sommelier verantwortlich. Immer öfter war sie im Service zu finden, wo Tim Raue gerade kochte. Sie wurden zu einem unschlagbaren Team. 2005 erhielten sie zeitgleich die Auszeichnungen "Berliner Maître" und "Aufsteiger des Jahres". Derweil er in der Küche Sterne holte, kommunizierte sie die gemeinsame Philosophie von Gastgeben und gutem Essen an die Gäste.

Während eines vom damaligen gemeinsamen Arbeitgeber Swiss Hotel initiierten Japan-Aufenthaltes entdeckten beide ihre Liebe für die asiatische Küche und Gastfreundschaft, die von 2008 bis 2010 in den MA Restaurants zu ihrer vollen Entfaltung kam. Bereits ein halbes Jahr nach Eröffnung erhielt das Restaurant einen Stern und Marie-Anne Raue, in Ihrer Position als General Managerin, den Titel "Oberkellnerin des Jahres" vom Gault Millau.

In den MA Restaurants im Adlon keimte in der damals 35jährigen jedoch der Wunsch nach einem eigenen Restaurant, in dem sie und Tim ihre ganz eigene Philosophie leben konnten. Nach anfänglichen Zweifeln willigte der ein. Keine fünf Monate später eröffnete sie als Geschäftsführerin und Gastgeberin das Restaurant Tim Raue an der Rudi-Dutschke-Straße in Kreuzberg.

Mittlerweile mit zwei Michelin Sternen und 19,5 Gault&Millau Punkten prämiert, ist das Tim Raue auch als alleiniges deutsches Restaurant unter den Top 50 der "The World’s 50 Best Restaurants" zu finden. Darüber hinaus ist es das einzige, das in der international beliebten Serie "Chef’s Table" auf Netflix in einer eigenen Folge vorgestellt wurde.

In ihrer Funktion ist Marie-Anne Raue dabei nicht nur maßgeblich an den Erfolgen des Restaurants beteiligt, sondern obendrein eine begeisterte Netzwerkerin, weshalb sie regelmäßige "Ladies Lunches" ausrichtet, bei denen führende "Macherinnen der Hauptstadt" zusammenkommen. Wo sie aber in ihrer Freizeit das Leben genießt hat sie uns vergangene Woche im Princess Cheescake verraten...

Zu den Details der einzelnen Orte gelangen Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Panama. Das Restaurant in einer Remise an der Potsdamer Straße besucht Marie-Anne Raue so oft es geht. Die Köchin Sophia Rudolph sei einfach großartig, so wie auch das übrige Team: "Ganz bezaubernd!" Die Drinks würden immer hoch gelobt, wenn sie selbst auch lieber die hervorragenden Wein trinke. Sie mag, dass es hier stets ein bisschen wuselig ist, weil der Laden immer voll ist. Da die Karte regelmäßig wechselt, gibt es oft Neues zu entdecken. "Das Tatar steht beispielsweise immer auf der Karte, jedoch mit wechselnden Zutaten", so die Gastronomin. – "Leider esse ich schrecklich gerne Fleisch!"

Galander Bar. Ihre Mitarbeiter haben sie einst zum ersten Mal hierher gebracht. Heute hat das Team des Restaurant Tim Raue in die Kreuzberger Dependance der renommierten Bar einen Stammtisch. Daher geht es nicht selten nach getaner Arbeit noch hierher, erzählt sie: "Wir haben da sogar einen eigenen Wimpel mit der Aufschrift Restaurant Tim Raue", lacht sie.  Die Gastgeber seien einfach wahnsinnig nett: "Ich suche Orte mit menschlichem Mehrwert, das Galander ist so ein Ort!"

Vin sur Vin. Bei dem Weinhändler an der Köpenicker Straße in Kreuzberg ist ihr Restaurant schon sehr lange Kunde. Klar also, dass die Weinauswahl exzellent ist. Aber auch privat kommt Marie-Anne Raue gerne hierher, wenn sie mal eine kurze Auszeit braucht oder einen Wein zum Grillen am Abend. "Ich liebe den Laden", schwärmt sie. "Auch der Inhaber wegen!"

Miss Wu. In das chinesische Restaurant in der Königin-Louise-Straße in Dahlem gehe sie oft und gern. Vor allem der kleinen Gerichte wegen: Wan Tans, Dim Sum oder auch die ganz hervorragenden Rippchen seien wirklich hervorragend. Als Hauptgericht liebe sie die feine Version eines Hähnchen süß-sauer mit Ananas: "Das ist hier keine klebrige Pampe und macht richtig Freude."

Benedict. In der 24/7 Frühstücks-Location hat Marie-Anne Raue schon morgens um 4 Uhr etwas zu essen bekommen. Gemeinsam mit einer Freundin, nach einem Event, der sich zog. Seither weiß sie, dass der Laden wirklich immer offen hat. Als sehr visueller Mensch hat es ihr dabei auch das Interieur angetan. "Ich liebe die Tapete und plane jedes Mal wieder, sie bei mir zu tapezieren.", schwärmt sie. Die bunt gemischte Karte mache allerdings ebenfalls Spaß. "Allem voran die fantastischen Pancakes, die Bagels und das Shakshuka, die in einer zuverlässig hohen Qualität serviert werden."

Mr. Hai. "Den Sushi Laden am Olivaer Platz in Charlottenburg gibt es schon ewig.", so Marie-Anne Raue. "Es gibt nie was Neues, aber das Bestehende in einer guten Qualität." Die Sushi-Meister sind Japaner und alle schon lange im Team. Als ungeduldiger Mensch liebe sie es, dass sie hier direkt anfangen kann zu essen, weil am Tresen immer fertige Gerichte kreisen und man nur zugreifen muss. Das Mr. Hai ist jeden Montag zwischen ihren Erledigungen und Einkäufen eine feste Anlaufstelle. "Dort kann man auch super alleine hingehen", betont sie.

Brlo im KaDeWe. Die Niederlassung des Brauhauses im KaDeWe habe sensationelles Hühnchen in unterschiedlichen Varianten: mariniert mit Miso, mit Thymian und Zitrone oder klassisch. "Schmecken tun sie alle." Bestellen kann man eine Keule oder ein halbes Hähnchen. Dazu gibt es einen kleinen Salat oder extra Pommes. Und natürlich Craftbier aus der eigenen Brauerei, wenn man mag.

Botanischer Garten. Schon als Kind ist die gebürtige Berlinerin regelmäßig mit ihren Eltern hier gewesen. Heute schafft sie es mindestens einmal im Jahr. Sie liebe die Vorderasien-Anlagen und die Orangerie. Selbst an sonnigen Tagen sei es in dem weitläufigen Areal nie wirklich voll und das viele Grün sei einfach toll zum Runterkommen.

Königliche Gartenakademie. Unweit des Botanischen Gartens befindet sich diese Oase für Gartenkultur. Hier kauft Marie-Anne Raue gerne immer mal eine Pflanze für ihre Terrasse. "Ich liebe die verschachtelten Gewächshäuser mit den unterschiedlichen Läden und saisonalen Pflanzen." Wenn Sie Zeit für einen Kaffee hat, bleibt sie auch auf einen der guten Kuchen im angrenzenden Café der Gartenakademie.

Châlet Suisse. "Auch ein echter Lieblingsort", betont sie. "Im Sommer der Biergarten und im Winter das Kaminzimmer." Im Restaurant gibt es Schweizer Spezialitäten wie Fondue und Raclette, aber auch Steak frittes. Auf der Weinkarte stehen viele Schweizer Weine. Im Sommer gibt es im Freien gegrillte Hähnchen und in der kalten Jahreszeit eine Feuerschale auf der Terrasse. Manchmal bleibt sie nach einem Spaziergang mit ihrem Hund aber auch einfach nur auf einen Kaffee.

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