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Kunst in Berliner Museen Wichtige aktuelle Ausstellungen

Mittwoch, 28. Februar 2024

Die Orte im Überblick

Karte (3)

In Berliner Museen für Kunst gibt es, neben zahllosen sehenswerten Dauerausstellungen, immer wieder auch spannende temporäre Ausstellungen, die sich nicht selten zu wahren Publikumsmagneten entwickeln. Ganz gleich ob klassische Moderne, zeitgenössische Kunst oder Antike: die Auswahl ist grenzenlos. Um Sie in diesem Bereich auf dem Laufenden zu halten, stellen wir Ihnen hier regelmäßig die schönsten Ausstellungen mit Malerei, Skulptur, Fotografie und Contemporary Art vor. 

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Trevor Paglen Because Physcial Wounds Heal ©Trevor Paglen

Poetics of Encryption in der KW

Wir alle wissen, dass unglaublich viel High-End-Technologie und Coding in unseren Computern, Smartphones und WhatsApp-Chats steckt. Nur wie das alles so wirklich funktioniert, durchblicken vermutlich nur die wenigsten. Und noch weniger bis gar keine kennen die genauen Details. Denn die großen Tech-Firmen wie Apple oder Google lassen sich nicht in die Karten schauen. Im Alltag kümmert uns das kaum: So lange etwas funktioniert, brauchen wir nicht verstehen, was dahinter steht. Die Ausstellung „Poetics of Encryption“, was auf Deutsch so viel wie „Poesien der Verschlüsselung“ bedeutet, beschäftigt sich genau mit dieser Diskrepanz und unserer Machtlosigkeit gegenüber undurchschaubaren technologischen Systemen. Im Speziellen gehen die über 40 Künstler*innen der Schau, die an das gleichnamige Buch von Nadim Samman anknüpft, dabei auf die Implikationen neuer Technologien für den kulturellen Bereich ein. 

KW Institute for Contemporary Art | 
Auguststraße 69 | 10117 Berlin-Mitte.17. Februar bis 26. Mai 2024
Mittwoch bis Montag 11-19 Uhr, Donnerstag 11-21 Uhr

Chronorama

Museum für Fotografie

Durch die Omnipräsenz von fototauglichen Smartphones und Instagram sind Pessimist*innen seit Jahren überzeugt, dass das Handwerk der Fotografie tot sei – was natürlich Unsinn ist. Aber in der Tat sind manche Foto-Genres, wie die klassische Street Photography vom Aussterben bedroht. Denn Fotografie verändert sich beständig, wie ein Blick in ihre Geschichte beweist. Und genau dieser Blick zurück kann manchmal hilfreich sein, die Bilderflut zu ordnen: Nach erfolgreicher Station im Palazzo Grassi in Venedig zeigt die Ausstellung „Chronorama – Photographic Treasures of the 20th Century“ im Museum für Fotografie Fotos aus einer Zeit, in der die Kamera noch nicht unser ständiger Begleiter war. Zu sehen sind 250 Werke herausragender Fotograf*innen des 20. Jahrhunderts, unter anderem Diane Arbus, Robert Frank, Lisette Model, Irving Penn, Helmut Newton und viele andere. Die gezeigten Fotografien umspannen nicht nur viele Genres – von Portrait über Mode bis hin zur Architektur, sie reflektieren auch den gewaltigen Zeitraum von den 1910er bis zu den späten 1970er Jahren. 

Museum für Fotografie | 
Jebensstraße 2 | 10623 Berlin-Charlottenburg.15. Februar bis 20. Mai 2024
Dienstag bis Sonntag 11-19 Uhr, Donnerstag 11-20 Uhr

Past Intelligence

Past Intelligence im Kunstgewerbemuseum

Die Interpretation der Interpretation der Interpretation – so könnte man die Ausstellung „Past Intelligence: Givenchy. Uli Richter. Students.“ auch betiteln. Hintergrund der Schau sind Workshops, in denen sich Studierende des Atelier Chardon Savard (Hochschule Macromedia Berlin) mit einem Abendkleid Hubert de Givenchys aus dem Jahr 1986 und seiner Neuinterpretation durch Uli Richter aus dem Jahr 1989 beschäftigt haben. Ausgehend von den beiden Stücken entwarf der Mode-Nachwuchs eigene Outfits und Neu-Visualisierungen historischer Entwürfe. Die Ergebnisse sind nun zusammen mit den beiden Originalen im Berliner Kunstgewerbemuseum zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung soll es im Übrigen den Workshop „Ich nähe mein eigenes Givenchy Kleid“ geben. Dort können sich Fashion-Begeisterte unter Anleitung der Modedesign-Studierenden an ihrer eigenen Interpretation des Givenchy-Kleids versuchen.

Kunstgewerbemuseum | 
Matthäikirchplatz | 10785 Berlin-Mitte.02. Februar bis 26. Mai 2024
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

Josephin Baker © George Hoyningen-Huene Estate Archives-1

Josephin Baker in der Neuen Nationalgalerie

Denken wir an die Goldenen Zwanziger in Berlin, so haben wir schnell Josephine Baker in ihren extravaganten Outfits vor Augen. Vor knapp 100 Jahren trat die Jahrhundertkünstlerin zum ersten Mal in Berlin auf. Nun widmet ihr die Neue Nationalgalerie eine Ausstellung mit Fokus auf ihrem filmischen Werk. In der Gegenüberstellung mit Beiträgen zeitgenössischer Künstler*innen wird außerdem die ungebrochene Inspiration sichtbar, die von Josephine Baker bis heute ausgeht. Um die verschiedenen Positionen der Ausstellung zu verbinden, lud Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, die Künstlerin Kandis Williams und die Design-Agentur Any Studio ein, die vielfältigen Erzählstränge aus Bakers (filmischer) Biografie und künstlerischem Erbe zu vereinen. Nach dem Besuch der Ausstellung wird deutlich: Bakers künstlerisches und politisches Werk ist auch heute noch hochaktuell.

Neue Nationalgalerie | 
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Tiergarten.26. Januar bis 28. April 2024
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

02_VALIE EXPORT_Zug II_1972_courtesy Galerie Thaddaeus Ropac_c_VGBildKunst_Bonn 2023-2

VALIE EXPORT im C/O Berlin

Zum neuen Jahr wartet das C/O Berlin mit einem komplett neuen Programm auf. Gleich drei Ausstellungen dürfen ab dem 27. Januar entdeckt werden: VALIE EXPORT, Laia Abril und Aladin Borioli. Wer Zeit und Muße hat, kann und sollte alle drei Ausstellungen besuchen. Besonders die VALIE EXPORT -Retrospektive ist empfehlenswert. Die Ausstellung würdigt das vielschichtige Schaffen einer führenden Pionierin der konzeptuellen Medien-, Performance- und Filmkunst. Die 1940 geborene Österreicherin hat schon früh auf provokante Weise gesellschaftliche Normen und Rollenbilder herausgefordert. In der Retrospektive kommen sowohl ihr filmisches Schaffen als auch Aktionen vor. Das Bizarre, Humorvolle aber auch Verstörende findet sich in Export’s Kunst wieder. Die Ausstellung im C/O Berlin spannt den Bogen von provokanten Expanded-Cinema-Aktionen über symbolträchtige Performances hin zu multimedialen Installationen und urbanen Interventionen. Der zentrale Fokus der Ausstellung ist dabei, wie könnte es anders sein, vor allem die Fotografie von VALIE EXPORT. Absolut sehenswert!

C/O Berlin | 
Hardenbergstraße 22–24 | 10623 Berlin-Charlottenburg.27. Januar bis 22. Mai 2024
Täglich 11-20 Uhr

Urban Nation Projektraum © Nika Kramer

FRESH A.I.R. #8 im Urban Nation Projektraum

Eines der jüngsten Museen Berlins ist das Urban Nation in der Bülowstraße. Das 2017 eröffnete Haus ist das einzige Berliner Museum, das sich ausschließlich der Kunst im urbanen Raum widmet. Damit setzt es der Urban Art ein Denkmal in einer Stadt, deren internationales Image stark von ihr geprägt ist. In der Murals, Graffiti und Street Art zum Stadtbild gehören und dazu beitragen, dass Berlin als internationale Kunstmetropole wahrgenommen wird. Architektur und Konzept des Hauses sind auf die Flüchtigkeit und Niedrigschwelligkeit der ausgestellten Werke abgestimmt. Das Urban Nation ist aber nicht nur ein besonderer Ausstellungsort, sondern auch ein Nachbarschaftsprojekt. Viele Wohn- und Geschäftshäuser entlang der Bülowstraße werden mit Fassadenmalereien in das Gesamtkonzept einbezogen. Und das Stipendienprogramm Fresh A.I.R. fördert jedes Jahr eine neue Generation internationaler Kunst- und Kulturschaffender der Urban Art mit Residencies und einer gemeinsamen Abschlussausstellung. Der Jahrgang ‘23 widmete sich zehn Monate lang dem Thema Sprache als zentrales Element menschlicher Wahrnehmung und Kommunikation. Was am Ende dabei herausgekommen ist, zeigen zwölf Künstler*innen aus acht Ländern in einer bunten multimedialen Schau. Zu sehen ist die Ausstellung im Projektraum von Urban Nation in der Bülowstraße, schräg gegenüber vom Museum – und damit wunderbar kombinierbar mit einem Besuch der anderen Ausstellungen im Haus.

Urban Nation Projektraum | 
Bülowstraße 7 | 10783 Berlin-Tiergarten.28. Oktober 2023 bis 31. März 2024
Dienstag + Mittwoch 10-18 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 12-20 Uhr

Der Besuch © Ernst Wilhelm Nay Stiftung

Mythos und Massaker bei Scharf-Gerstenberg

Zwei Surrealisten stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung der Sammlung Scharf-Gerstenberg: André Masson und Ernst Wilhelm Nay. Persönlich sind sie sich nie begegnet. Und auch inhaltlich nehmen sie sehr gegensätzliche Positionen ein. Bei Masson findet sich vor allem das erlebte Grauen im Ersten Weltkriegs wieder. Nay entwirft eine mythische Gegenwelt zum Zweiten Weltkrieg. Und doch gibt es künstlerische Berührungspunkte zwischen den beiden. Nay wurde zum Aushängeschild der westdeutschen Nachkriegsmoderne, Masson beeinflusste maßgeblich den Abstrakten Expressionismus in den USA. Beide nahmen an den ersten drei Documenta-Ausstellungen in Kassel teil. In der Sammlung Scharf-Gerstenberg wird nun erstmals die künstlerische Beziehung zwischen André Masson und Ernst Wilhelm Nay ausführlich beleuchtet. Direkt gegenüber dem Schloss Charlottenburg gelegen, beherbergt die Privatsammlung als Dauerleihgabe vor allem phantastische Kunst von Francisco de Goya bis zu den großen Surrealisten wie Max Ernst oder René Magritte.

Sammlung Scharf-Gerstenberg | 
Schloßstraße 70 | 14059 Berlin-Charlottenburg.08. Dezember 2023 bis 28. April 2024
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

Foto: David von Becker

Zerreißprobe in der Neuen Nationalgalerie

Die Kunst des 20. Jahrhunderts war von größtmöglichen Umbrüchen, Revolutionen und Tragödien definiert. Das diffuse gesellschaftliche Klima brachte jedoch auch eine Vielfalt an Strömungen in der Kunst hervor – in Ost und West gleichermaßen. Ein Jahrhundert pointiert zusammenzufassen ist eine monumentale Aufgabe. Und daran versucht sich die Sammlungsneupräsentation der Neuen Nationalgalerie. In 14 Kapiteln greift das Museum zentrale künstlerische und gesellschaftliche Themen auf und bewertet auch seine eigene Sammlung vollkommen neu. Im vergangenen Jahr übernahm Klaus Biesenbach das Ruder als Direktor der Neuen Nationalgalerie und setzte eine Vielzahl neuer Akzente – unter anderem in Form von Performances und Projekten. Viele neue Ideen kamen auf, die auch den Neubau des Museums der Moderne am Kulturforum betreffen. Die nächste Mammutaufgabe – diesmal fürs 21. Jahrhundert!

Neue Nationalgalerie | 
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Tiergarten.18. November 2023 bis 28. September 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

Großes Kino im Kulturforum

Filmfreaks aufgepasst: Aktuell zeigt die Kunstbibliothek in der Ausstellung „Großes Kino. Filmplakate aller Zeiten“ am Kulturforum über 300 originale Filmposter. Mit dabei sind Meisterwerke aus den Anfängen des Kinos bis heute. Kuratiert wurde das Ganze kollaborativ: 26 namhafte Film- und Kinoschaffende stellen ihre Lieblings-Plakate vor. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm – inklusive Family Trail für kleine Film-Enthusiast*innen.

Gemäldegalerie | 
Matthaikirchplatz 4 | 10785 Berlin-Tiergarten.3. November.2023 bis bis 3. März 2024
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

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Lee Ufan im Hamburger Bahnhof

Rembrandt im Einklang mit moderner Kunst Japans und Koreas? An kaum einem anderen Ort kann dies so gut funktionieren wie dem Hamburger Bahnhof. Die Nationalgalerie der Gegenwart in dem historischen Bahnhofsbau im ehemaligen Grenz-Niemandsland ist heute ein Ort, an dem Brücken gebaut werden: zwischen Ost und West, Jung und Alt, Kunst und Alltag. Und so wagt auch der koreanisch-japanische Künstler Lee Ufan mit einer raumfüllenden Installation hier den Dialog mit Rembrandts berühmten Selbstbildnis aus der Gemäldegalerie. In der Ausstellung wirft Lee europäische Blickmuster über den Haufen und führt ein in die minimalistische Kunstströmungen der japanischen Mono-ha (dt. Schule der Dinge) und der koreanischen Dansaekhwa-Bewegung. Im Mono-ha verbanden Künstler*innen Naturmaterialien wie Steine, Äste oder Erde mit Industrieprodukten wie Stahl oder Glas. Dansaekhwa gibt Abstraktion und Materialität vor allem in monochromer Malerei wieder. Beide Bewegung sind elementar in Lees Kunst. Und auch abseits vom Hamburger Bahnhof setzt sich der vom Künstler angestoßene Dialog fort: Parallel wird eine künstlerische Intervention Lees im Rembrandt-Saal der Gemäldegalerie gezeigt.

Hamburger Bahnhof | 
Invalidenstraße 50-51 | 10557 Berlin-Moabit.27. Oktober 2023 bis 28. April 2024
Dienstag, Mittwoch + Freitag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

Staatliche Museen zu Berlin _ Birgit Kantzenbach

Ari-Arirang im Ethnologisches Museum

Die Sonderausstellung „Ari-Arirang. Korea – Faszination für ein verschlossenes Königreich“ zeigt erstmals eine umfassende Präsentation von den bislang kaum bekannten koreanischen Beständen des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum. Rund 120 Werke, darunter auch Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen, geben Einblick in die koreanische Kultur vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Ausstellung spiegelt auch die gegenseitige Faszination zwischen Deutschland und Korea seit den 1870er Jahren wider. Somit passt sie perfekt an einen Ort wie das Humboldt Forum im neu errichteten, nicht unumstrittenen Berliner Schloss. Das einzigartige Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mitten im Zentrum Berlins, das zum Publikumsliebling formiert. Der Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen der Welt und deren unterschiedlichen Perspektiven steht heute hier im Vordergrund.

Ethnologisches Museum im Humboldt Forum | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte.13. Oktober 2023 bis 21. April 2024
Mittwoch bis Montag 10.30-18.30 Uhr

DASMINSK_WECHSELSPIEL

Andy Warhol & Louis Armstrong im Das Minsk

“Viele kopieren die Mona Lisa. Und trotzdem stehen die Leute Schlange, um sich das Original anzusehen.” Ein virales Zitat des Musikers Louis Armstrong bildet den Ausgangspunkt dieses Ausstellungsprojekts im “Minsk” in Potsdam. Werke der Ausnahme-Talente Armstrong und Warhol stehen sich gegenüber und offenbaren erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. Beide Künstler beschäftigten sich intensiv mit dem Zusammenspiel von Original und Reproduktion. Wie die Mona Lisa hier ins Spiel kommt, entdeckt man am Besten vor Ort. Originell ist auch das “Minsk” selbst. Für die Berliner*innen etwas schwerer zu erreichen, lohnt sich die längere Anreise: Nicht nur wegen der einzigartigen Sammlung Hasso Plattners – die hier DDR-Kunst in neuem Kontext zeigt – sondern auch wegen der Architektur des Hauses. Das ehemalige Terrassenrestaurant, erbaut in den 1970er Jahren im modernistischen Stil, begeistert das Publikum seit Wiedereröffnung.

Das Minsk | 
Max-Planck-Straße 17 | 14473 Potsdam.16. September bis 4. Februar 2024
Mittwoch bis Montag 10-19 Uhr

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