Einzelstück Handverlesene Fundstücke aus aller Welt

Diesen Laden vergisst man nicht. Was daran liegt, dass man eine Runde nach der anderen dreht und immer noch Neues entdeckt. Handgenähte Ledertaschen. Edle Duftkerzen. Silberschmuck. Aber durchaus auch Kuriositäten wie Filzpuppen ("die Pullover strickt eine betagte holländische Dame, das dauert manchmal ewig", schmunzelt Inhaber Simon Wirth), altmodische Stofftaschentücher (produziert von ostbulgarischen Bauern, die nicht mehr auf dem Feld arbeiten können) und Buchstaben aus bemaltem Holz (hergestellt aus alten indonesischen Fischerbooten). Dinge zum Leben. Dinge fürs Leben. Dinge voller Leben.

Drapiert sind sie auf Möbeln, die ebenfalls voller Geschichten stecken. Mit ihnen hat alles angefangen. Bis heute bringen Simon Wirth und seine Partnerin Susanne Schmid von ihren Reisen alte Möbelstücke mit, die sie aufarbeiten, ohne ihnen den Charme der Zeit zu rauben. Einen Vorarbeitertisch aus einer indochinesischen Textilfabrik zum Beispiel. Einen Setzkastenschrank aus einer englischen Druckerei. Ein Schubladenmöbel aus einem indischen Gewürzladen. "Und den hier", Simon Wirth zeigt auf einen kleinen Nachttisch, "habe ich total heruntergekommen in einem Hinterhof in Indochina gefunden".

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Die Waren stammen aus über dreissig Ländern und werden vorwiegend von kleinen Produzenten hergestellt. Schnelllebige Massenware ist den beiden Gründern ein Gräuel. Aber es gibt bewusst auch Ausnahmen. So finden sich neben einem hochwertigen Rasierset und einem schicken ledernen Weinflaschenhalter fürs Velo ("wie sollen wir Männer sonst eine Weinflasche sicher transportieren?") auch originelle Männer-Gadgets – zum Beispiel Smartphone-Linsen made in China. "Die fand ich einfach cool", gesteht Simon. Solche Brüche machen Einzelstück nur noch spannender.

Miriam Bosch

Gastautorin Zürich