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Helmi's Welt Der wunderbare Herr Blume

Donnerstag, 19. März 2015
Advertorial

Man trifft sich im Leben immer zweimal. – Heute bin ich ihm zum dritten Mal begegnet. In einer Zeitung. Und endlich kenne ich auch seinen Namen: Paul Blume. Was für ein poetischer Name, und ich meine das ernsthaft. Herrn Blume habe ich das erste Mal im Restaurant Coco am Paradeplatz getroffen. Ich muss ein wenig ausholen.

Mitte letzten Jahres weilten meine Frau und ich in New York und besuchten dort den Schweizer Starfotografen Henry Leutwyler. Henry hört den Begriff Starfotograf nicht gerne, aber er fotografiert ja viele Stars. Also habe ich da nicht zu weit daneben gegriffen. Am Abend lud uns Henry dann in eine fantastische japanische Brasserie im West Village ein. Es war grandios, wir schwärmen heute noch davon. Als er kurze Zeit später wieder die Schweiz und auch Zürich besuchte, war es Zeit für eine Revanche. Henry hatte Geschäftliches in der angesagten Photobastei zu erledigen.

Das Coco lag in der Nähe, und wir wollten schon lange dort hin, es war der perfekte Zeitpunkt. Zu dritt und angeregt plaudernd betraten wir das in einem Hinterhof liegende Restaurant. Und hier begegneten wir dem wunderbaren Herrn Blume. Es lässt sich schwer beschreiben, aber schon beim ersten Augenblick sprang der Funke. War es sein Lachen, seine Augen, seine Aufmerksamkeit? Wahrscheinlich alles zusammen. Er konnte sich auf einen einlassen, zuhören und genau das Richtige vorschlagen.

Auch als wir im Weinkeller vor der Auswahl standen und ich ihm leise zuflüsterte: "Nicht zu teuer." Er nickte diskret und zauberte drei Flaschen hervor. Der "Centurio" war eine Entdeckung. Als ich mich für diesen Wein entschied, ich weiss nicht warum, weil ich alle drei nicht kannte, nickte Herr Blume anerkennend. Ich hatte einen Primitivo mit einer coolen Etikette ausgewählt, aber anscheinend genau ins Schwarze getroffen. Der Wein erwies sich als eine wahre Gaumenfreude, das Essen auch. Zu dritt verlebten wir einen der schönsten Abende im Jahr.

Herrn Blume traf ich erneut bei der Eröffnung der neuen Milchbar beim Paradeplatz. Wir erkannten uns sofort. Da war er wieder, der alte Funke. Bei Herrn Blume fühlen wir uns augenblicklich wohl. Auch dieser Abend endete übrigens grossartig. Aber da wusste ich immer noch nicht, dass der nette Mann Paul Blume hiess. Irgendwie war mir der Name immer entschlüpft, bis heute meine Frau mit der Zeitung vor meiner Nase herumwedelte. Ein Bericht über ihn, die Milchbar und ein paar seiner Empfehlungen. Und sie liess gleich eine solche folgen: Ich solle doch auch etwas über Paul Blume schreiben.

Meine Frau hat meistens, fast immer, also immer Recht. Ich kann mich winden und Ausreden erfinden, was gewisse Dinge betrifft, hat sie den besseren Riecher. Manchmal muss ich ihren Samen, einfach keimen lassen. Später glaube ich dann meistens, dass es meine Idee gewesen sei. Also habe ich mich hingesetzt und in die Tasten gehauen. Und wie es im Leben so ist, braucht es manchmal eine gewisse Vorbereitung, bist man zum Kern vordringt. Und der ist dann in einem Satz erklärt: "HERR PAUL BLUME, SIE SIND EIN WUNDERBARER UND GROSSARTIGER MENSCH!"

P.S. Wir werden uns wieder sehen, in der Milchbar, im Coco oder auch nur zufällig. Sie erkenne ich schon von weitem.

Herzlich, Helmi Sigg

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