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Imago Ein kunstvolles Abbild von sich schaffen

Montag, 24. April 2017
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Imago
Prinzenstraße 85 D
10969 Berlin-Kreuzberg
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+49 30 521 32 617
.www.imagocamera.com

Oft schon war ich in der Prinzenstraße am unteren Ende des Aufbauhauses vorbeigelaufen. War vor der großen Glasfront und dem Schild Imago stehengeblieben und hatte mich gefragt, was sich dahinter wohl verbergen mag. War das ein Kunstprojekt? Ein Fotostudio? Eine skurrile Inszenierung? Ich rätselte noch, als ich mir vergangene Woche endlich die Zeit nahm, einmal hineinzugehen.

Inmitten meterhoher Betonwände dominiert eine obskure Konstruktion wie eine Requisite aus dem Film Metropolis den Raum. Lediglich die lebensgroßen Ganzkörper-Portraits ringsum an den Wänden lassen vermuten, dass dieses Herzstück, dieser Raum im Raum, etwas mit Fotografie zu tun haben könnte.

Susanna Kraus, Erbin dieser kunstvoll konstruierten begehbaren Kamera und Geschäftsführerin von Imago, lässt mich eintauchen in die Geschichte der weltweit einzigartigen Kamera, die bereits in den 70er Jahren nicht nur in der Münchner und Wiener Kunstszene für großes Aufsehen sorgte.

Nick Cave in der Imago Camera von Susanna Kraus
Familie in der Imago Camera von Susanna Kraus
Hochzeitspaar in der Imago Camera von Susanna Kraus
Koch in der Imago Camera von Susanna Kraus
Paar in der Imago Camera von Susanna Kraus
Tätowierter in der Imago Camera von Susanna Kraus
Angela Winkler in der Imago Camera von Susanna Kraus
Ladstätter Imago Camera von Susanna Kraus
Panama in der Imago Camera von Susanna Kraus

Für Daimler-Benz hatte ihr Vater Werner Kraus Ende der 60er Jahre das darin zum Einsatz kommende Objektiv entworfen und dies 1972 mit dem befreundeten Künstler Erhardt Hößle zu dem zusammengebracht, was nun bei Imago wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist: eine begehbare Kamera, die binnen zwölf Minuten ein lebensgroßes Abbild auf Fotopapier schafft.

Analog und als Unikat. Es gibt kein Negativ, nur eine einzelne Fotografie. Einzigartig wie Kunst. Auch der Haptik des hochwertigen Fotopapiers wegen. Das musste Susanne Kraus sogar erst wieder entwickeln lassen, nachdem sie 2005 durch eine Kiste mit alten Aufnahmen an die im Keller lagernde Kamera erinnert wurde und sie wieder in Betrieb nahm.

"Aus heutiger Sicht diese Bilder zu sehen war berauschend und ich entschloss mich ohne nachzudenken, die Kamera wiederaufzubauen", erinnert sie sich. Zwei Jahre dauerte das, so aufwendig war die Restaurierung. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn über die Jahre hat Susanna Kraus die Imago Camera zu einem ganz eigenständigen, kontemporären Projekt weiterentwickelt.

Von Ausstellung zu Ausstellung war diese seiner Zeit gewandert und jeder, der sich mittels Selbstauslöser ablichtete, automatisch zum Teil des Kunstprojekts geworden. Auch Prominente wie die Schauspielerin Iris Berben oder der Maler Ernst Fuchs standen damals vor ihrer Linse.

Nach ihrer Wiederbelebung ging die Imago Camera erneut auf Wanderschaft. Seit 2011 steht sie fest in Kreuzberg, wo sie als eine gelungene Fusion eines interaktiven Kunstprojekts und einer begehbaren Kamera lebensgroße Abbilder in unterschiedlichstem Kontext schafft. Vom privaten Familien- und Einzelportrait bis hin zu kunstvoll inszenierten Fotografien in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern und Designern.

Dabei ist bereits der Weg zur eigentlichen Aufnahme so spannend, das sich auch schon Künstler wie Nick Cave, Wim Wenders oder auch Anton Corbijn dem Spiegel in der Box stellten, um vor dem eigenständigen Drücken des Auslösers, die gewünschte Pose zu finden. In aller Ruhe kann man sich dort ausprobieren und sich selbst inszenieren. Dramatisch. Freundlich. Düster. Ganz wie man sich selber abgebildet sehen möchte.

Erst ganz am Schluss kommt Susanna Kraus wieder dazu. In der anliegenden Dunkelkammer legt sie das Fotopapier ein und stimmt letzte Details ab. Nachdem der Selbstauslöser gedrückt wurde, dauert es gerade mal zwölf Minuten bis die lebensgroße Imago Fotografie fertig ist. Jede der Aufnahmen bildet dabei genau die Geschichte ab, die jemand von sich erzählen möchte und man nimmt am Ende viel mehr mit als nur ein Portrait.  

Mittlerweile gibt es im Übrigen auch eine leichtere, moderne Ausführung der Imago Camera, die bei Kooperationen zum Einsatz kommt und weltweit für Veranstaltungen und Ausstellungen gebucht werden kann. Die originale Kamera hat das fortwährende Auf- und Abbauen nicht mehr mitgemacht. Sie kann bei Imago in Berlin auch ohne Buchung einer Aufnahme angesehen werden. – Ein interaktives Kunstprojekt zum Anfassen und Nutzen!

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