Hotels
Es wird nicht ganz leicht werden, all die vielen Vorzüge des Scandic Berlin Potsdamer Platz in einem einzigen Portrait zusammen zu fassen. Und das obwohl ich aufgrund der Größe des Hauses - es hat sage und schreibe 561 Zimmer - zunächst etwas skeptisch war, ob die Berliner Dependance der schwedischen Hotelkette überhaupt zu Creme Guides passen würde.
Doch bereits nachdem ich das erste Zimmer (der einfachsten Kategorie!) gesehen hatte, war ich Feuer und Flamme. Das Haus ist nicht das Stue und auch nicht das Regent Berlin, aber für seine Kategorie betrachtet und vor allem hinsichtlich des Maximums an Nachhaltigkeit, ist es meines Erachtens eine der besten Unterkünfte der Stadt.
Zu der Vielzahl nennenswerter Vorteile zählt zunächst einmal die zentrale Lage des Hotels. Unmittelbar am Potsdamer Platzes gelegen, gelangt man auf kürzesten Wegen direkt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Zimmer sind im skandinavischen Stil eingerichtet. Nicht nur das farbenfrohe Designthema "Vier Jahreszeiten", auch die Böden aus Kiefern- und Nussbaumholz, allergikerfreundliche Boxspringbetten sowie Naturholzmöbel sorgen für ein gemütliches Ambiente.
Es gibt einen Papierkorb mit drei Fächern zum Trennen des anfallenden Mülls. Im Bad stehen die großartigen Produkte des schwedischen Naturkosmetik-Labels FACE, die hier jedoch nicht in Einwegverpackungen parat stehen sondern in wieder befüllbaren Spendern. Die Scandic-Hotels waren übrigens die Ersten, die ihre Gäste animierten, Handtücher mehrere Tage zu verwenden; ein Standard, der heute in nahezu jedem Hotel zu finden ist.
Der Strom kommt von Greenpeace Energy und für die Klimatisierung wird ausschließlich kaltes Wasser als Fernkälte verwendet. Im Restaurant und in der Bar gibt es ausschließlich deutsche Weine, Fair Trade gehandelten Kaffee und sowohl Scampi als auch Palmöl werden ganz bewusst boykottiert. Lokalen Produzenten und Dienstleistern wird stets der Vorzug gegeben, wobei sich auch jeder andere Zulieferer einem "Code of Conduct" verpflichten muss.
Der Honig zum Frühstück wird von 350.000 Bienen vom Dach des Hotels aus gesammelt, die Bio-Milch stammt von Brandenburger Kühen und der Tee von Samova - einem der besten deutschen Tee-Lieferanten. Das Engagement für nachhaltige Produkte überzeugte sogar Starkoch Jamie Oliver, der bereits seit 2009 mit der Scandic-Gruppe zusammenarbeitet und seither die Kinderkarte und Teile des Tagesmenüs kreiert.
Für die körperliche Ertüchtigung kooperiert das Hotel mit dem benachbarten Fitness Studio Holmes Place, in dem Gäste zu stark vergünstigten Preisen trainieren können. Auch für Sportbegeisterte ist also gesorgt.
Bereits 1993 begann Scandic damit, sein Nachhaltigkeitsprogramm zu entwickeln, das heute als branchenführend gilt. Das beinahe selbstverständliche Bestreben des Unternehmens, die Bedürfnisse der Gäste mit höchstmöglichem Respekt vor der Natur zu bedienen, hat mich sehr beeindruckt. Die Schweden wissen einfach wie's geht!
